Mordkommission ermittelt Frau an Weihnachten tot in Wohnung in Xanten gefunden

Xanten · Eine Frau ist am zweiten Weihnachtstag tot in ihrer Wohnung in Xanten gefunden worden. Ihr Lebensgefährte beging wahrscheinlich Selbstmord. Die Mordkommission hat Ermittlungen aufgenommen, hüllt sich aber in Schweigen.

Die Haustür wurde vom Kriminalkommissariat 11 versiegelt.

Die Haustür wurde vom Kriminalkommissariat 11 versiegelt.

Foto: Christoph Reichwein

Auf der Terrasse des gepflegten Reihenmittelhauses in Xanten stehen zwei rote Grableuchten. Vermutlich eine für die Frau und die andere für den Mann. Beide Menschen, die dort bis vor gut einer Woche gewohnt haben, sind tot. Warum? Das ist unklar. Die Umstände sind unschön und die Polizei hüllt sich in Schweigen.

In diesem gepflegten Reihenmittelhaus in Xanten wurde die 89 Jahre alte Frau tot aufgefunden.

In diesem gepflegten Reihenmittelhaus in Xanten wurde die 89 Jahre alte Frau tot aufgefunden.

Foto: reichwein

"Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen", sagt Ramon van der Maat, Pressesprecher der Polizei Duisburg, auf Anfrage unserer Redaktion. Nur so viel: "Ein 81 Jahre alter Mann hat am zweiten Weihnachtstag vermutlich Suizid auf den Bahngleisen in Xanten begangen. In einer gemeinsamen Wohnung haben wir später seine 89 Jahre alte Lebensgefährtin tot aufgefunden." Mehr nicht. Keine Angaben zur "Art der Tötung". Keine Angaben zur Auffindsituation im Haus. Noch nicht einmal eine Pressemitteilung zur Tat überhaupt. Das verwundert nicht nur die Kreispolizei in Wesel, sondern auch die Bewohner Xantens. Mordermittlungen kommen hier schließlich nicht alle Tage vor.

Im Garten stehen zwei rote Grablichter auf der Terrasse.

Im Garten stehen zwei rote Grablichter auf der Terrasse.

Foto: Christoph Reichwein

In der Wohnsiedlung zwischen der Heinrich-Lensing-Straße und dem Holzweg in Xanten weist fast nichts auf die Tat hin. Die Straßen sind sauber, die Gärten gepflegt, die Nachbarn unwissend. Lediglich das Siegel, dass die Mitarbeiter des Kriminalkommissariates (KK) 11 des Duisburger Polizeipräsidiums an der großen weißen Haustür des Wohnhauses angebracht haben, deutet darauf hin. Zudem wurden fast alle Jalousien des Wohnhauses von der Polizei heruntergelassen - sowohl zur Straße, als auch zum Garten hin.

Wie genau die acht Jahre ältere Lebensgefährtin zu Tode kam, wollte die Polizei nicht sagen. "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen", sagt van der Maat. Auch machte die Polizei am Mittwoch keine Angaben zu einem möglichen Abschiedsbrief.

Fest steht wohl, dass der 81-Jährige am Abend des zweiten Weihnachtstages an den Bahngleisen in Xanten Suizid begangen hat. Daraufhin stoppte der Bahnverkehr zwischen Duisburg und Xanten für mehrere Stunden. Pendelbusse wurden eingesetzt. In den sozialen Medien wurde zuerst von einem Unfall gesprochen, später machte dort der Selbstmord die Runde. Nachdem die Polizisten die Identität des Mannes ermittelt hatten, fuhren sie zur gemeinsamen Wohnung des Paares, das nach Angaben von van der Maat nicht verheiratet war. Nach Informationen unserer Redaktion lag die Frau tot im Bett. Wie die Polizei darauf aufmerksam wurde, ist noch nicht bekannt.

(RP)
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