Xanten Xanten setzt auf seine freiwillige Löschtruppe

Xanten · Bürgermeister Thomas Görtz ist froh, eine gut funktionierende Freiwillige Feuerwehr zu haben. Auf die189 Wehrleute kann er sich absolut verlassen. Xanten ist seit 2010 mittlere kreisangehörige Stadt - seither guckt die Bezirksregierung ganz genau hin. Die Stadt müsste seitdem eine Berufsfeuerwehr stellen. Das würde teuer: 1,8 Millionen Euro kostete es pro Jahr, wenn Xanten 30 hauptamtliche Feuerwehrkräfte einstellte - "dann wären wir in kürzester Zeit im Haushaltssicherungskonzept", so Görtz. Alle fünf Jahre überprüft die Bezirksregierung, ob eine kreisangehörige Stadt eine gute Freiwillige Wehr hat; seit April 2016 hat Markus Windhuis, Leiter der Feuerwehr und hauptberuflich Rettungsassistent, vorübergehend einen neuen Job im Rathaus: Er ist dabei, mit Tobias Fuß, ebenfalls Feuerwehrmann und im Rathaus zuständig für den Fachbereich Sicherheit und Ordnung, einen Feuerwehr-Bedarfsplan zu erstellen. Ein dickes Werk, das die Bezirksregierung als Grundlage für ihre Entscheidung nimmt.

Wie sich messen lässt, ob eine Feuerwehr gut ist, legt die "Schutzzieldefinition für das standardisierte Schadenereignis ,kritischer Wohnungsbrand'" fest. Heißt im Klartext: Wie schnell ist die Wehr vor Ort, wenn es brennt? Sind genügend Wehrleute im Wagen? Fallstudie: Ein Feuer bricht aus, der Brand wird gemeldet. Spätestens nach acht Minuten muss das erste Fahrzeug mit mindestens neun Wehrleuten am Brandort sein; maximal fünf Minuten später müssen fünf weitere Kameraden und der Einsatzleiter da sein. "Wird das in 90 Prozent der Fälle eingehalten? Daran wird die Feuerwehr gemessen", so Fuß.

Jetzt gilt es, das gesamte Leistungsspektrum der Feuerwehr aufzulisten. Wie ist sie aufgestellt, wie ist die Altersstruktur? Sind die fünf Gerätehauser gut ausgestattet? Gibt es genügend ausgebildete Atemschutzgeräteträger und besonders geschulte Zugführer? Immer wieder muss Windhuis "ausrücken", gestern war er wieder mit dem Brandschutz-Sachverständigen des Kreises unterwegs, um sich neuralgische Punkte anzuschauen.

Und immer wieder hakt die Bezirksregierung nach, wie weit man ist in Xanten. Bis Jahresmitte muss der Rat den Plan absegnen. Dann geht der Bedarfsplan nach Düsseldorf. Im Dezernat 22 der Bezirksregierung fällt die Entscheidung.

(jas)
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