Xanten Xanten soll die Biotonne bekommen

Xanten · Nach langer Debatte liegt ein Beschlussvorschlag vor. Gartenabfallsäcke werden in Zukunft zwei Euro kosten.

 Mit braunen (und teilweise grünen) Tonnen entsorgen viele Kommunen Bioabfall. In Xanten ist die Einführung von Biotonnen seit 2014 im Gespräch. Nun soll es ernst werden.

Mit braunen (und teilweise grünen) Tonnen entsorgen viele Kommunen Bioabfall. In Xanten ist die Einführung von Biotonnen seit 2014 im Gespräch. Nun soll es ernst werden.

Foto: umi (Archiv)

Nun also doch: Xanten soll die Biotonne bekommen - als freiwilliges zusätzliches Angebot. Noch ist die Domstadt neben Hamminkeln die letzte Kommune im Kreis Wesel, die nicht die Entsorgung von Gartenabfällen und Biomüll über eine braune Tonne anbietet. Das Thema geht ab diese Woche durch die Gremien - zunächst wird im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt am Mittwoch, 30. November, 17 Uhr im Rathaus, diskutiert.

Folgt der Rat am Ende dem Vorschlag der Verwaltung, wird eine 240 Liter fassende Biotonne bei zweiwöchentlicher Leerung zunächst 40 Euro im Jahr kosten. Wobei der Ansatz erst einmal nur eine Schätzung ist, weil man nicht weiß, wie viele Bürger das Angebot nutzen werden. Nach einem Jahr kann dann die Gebühr genauer berechnet werden.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Bürger unterm Strich sparen werden, wenn sie auf die Biotonne setzen. Bisher würden mit der grauen Restmülltonne erfahrungsgemäß auch in nicht unerheblichem Umfang Bioabfälle, insbesondere Küchenabfälle, entsorgt. Entscheide sich ein Haushalt nun für eine Biotonne, reduziere sich die Restmüllmenge entsprechend. So könnte in vielen Fällen von 14-tägiger auf vierwöchentliche Abfuhr oder eine kleinere Tonnengröße umgestellt werden. Dies würde beim Restmüll eine Gebührenersparnis von 78 oder sogar 104,40 Euro pro Jahr bringen. Die Firma Schönmackers Umweltdienste GmbH & Co KG soll mit der Abfuhr der Biotonnen beauftragt werden. Bei 10.500 Haushalten in Xanten geht man zunächst von 4730 Tonnen aus. Die Einführung des neuen Angebots soll zum 1. Juli erfolgen, so dass Bestellungen und Auslieferungen der Gefäße im Frühjahr erfolgen können. Pro Jahr sollen unabhängig von der Biotonnen weiterhin sieben Grünschnittabfuhren durchgeführt werden, bei denen auch die Gartenabfallsäcke entsorgt werden können. Um den Anreiz zur Umstellung auf eine Biotonne zu erhöhen, soll die Verkaufsgebühr für einen Gartenabfallsack auf 2 Euro verdoppelt werden. Besonders dieser Schritt stößt im Vorfeld der Debatte nicht nur auf Gegenliebe. Werner Paessens (BBX) zum Beispiel hält die Erhöhung für unangemessen.

Die Bio-Tonne, bereits 2014 von der CDU beantragt, hat es bisher nicht leicht in Xanten: Der Rat hatte zunächst Anfang 2015 beschlossen, die Einführung ab dem Jahr 2016 auf freiwilliger Basis einschließlich unterschiedlicher Gebührenmodelle zu prüfen. Im Juni 2015 beschloss der Rat aber, einen abschließenden Beschluss erst dann zu fassen, wenn der geplante Erlass zur getrennten Bioabfallerfassung des NRW-Umweltministeriums in Kraft getreten ist.

Deshalb ruhte die Angelegenheit so lange. Nun geht die Verwaltung nach Informationen des Städte- und Gemeindebundes NRW davon aus, dass mit einem Erlass durch das Umweltministerium in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist.

Im Land Nordrhein-Westfalen bieten von 398 Kommunen mittlerweile 363 Kommunen eine Biotonne an. Neben Xanten haben somit lediglich 34 Städte und Gemeinden auf die Einführung einer Biotonne verzichtet.

(RP)
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