Xanten Xantener als Komiker erstmals im Fernsehen

Xanten · Sebastian Herbst hat die halbe Welt bereist, nun geht er neue Wege. Morgen tritt er beim Night-Wash Talent-Award in Köln auf.

Zweieinhalb Jahre lang reiste der Xantener Sebastian Herbst als Bordmoderator auf dem Kreuzfahrtschiff Aida Cruises durch die Welt. Nun ist er zurück, und sesshaft geworden. Eine Leidenschaft hat er von seinen Reisen aber mit nach Deutschland gebracht: Stand-Up-Comedy. Nach zahlreichen kleinen Auftritten in Bars und Clubs in Berlin, winkt dem Newcomer nun der erste Fernsehauftritt. Am Donnerstag, 23. Oktober, kämpft er beim Halbfinale des diesjährigen Night-Wash Talent-Awards gegen neun Konkurrenten um die meisten Lacher im Publikum.

Schon auf der Aida moderierte Herbst den schiffseigenen TV-Sender, die abendlichen Shows und legte bei Gelegenheit auch ein paar Stand-Up-Nummern aufs Parkett. "Auf dem Schiff habe ich die Bühne für mich entdeckt", so der Xantener. Zurück in Deutschland wuchs der Wunsch, als Comedian aufzutreten. Also zog Herbst nach Berlin. "Das ist eine Künstlerstadt voller Bühnen. Dort kann man gut austesten, was ankommt und was nicht", erzählte der 27-Jährige.

Die ersten Auftritte des Xanteners waren jedoch ernüchternd. "Es ist schon etwas anderes als auf der Aida, wo die Leute ohnehin gute Laune haben und in Urlaubsstimmung sind. Das Publikum in Berlin will erst eingefangen werden", erklärte Herbst und erzählte von seinem Debüt in der Hauptstadt. "Ich habe drei Minuten lang geredet, aber eine Reaktion blieb unerwartet aus. Es hat zwar niemand gebuht, aber eben auch nicht gelacht." Kollegen haben Herbst anschließend bestätigt, dass dies jeder Kleinkünstler mal durchmache. Lasse man sich davon gleich entmutigen, wäre die Bühne ohnehin nicht das richtige.

Der Xantener ließ sich nicht entmutigen - im Gegenteil. "Das war für mich der bislang größte Lerneffekt und damit irgendwie auch die wertvollste Erfahrung", bemerkte Herbst. "Man muss davon wegkommen, den Leuten gefallen zu wollen, sonst ist man nur verkrampft. Mir ist es am wichtigsten, einfach Spaß zu haben. Lachen die Leute, ist es gut, tun sie es nicht, ist es kein Weltuntergang", ergänzte er. Inzwischen tritt Herbst zweimal wöchentlich auf der Bühne des "Scheinbar-Varieté" und jeden Sonntag im "Kookaburra" in Berlin auf.

Und es läuft gut. Vor einigen Wochen lief ein Auftritt in der "Scheinbar" sogar so gut, dass sich der 27-Jährige mit dem Video beim NightWash Talent-Award bewarb. Mit Erfolg: Herbst ist bei der ersten von zwei Halbfinal-Shows mit jeweils zehn Comedians dabei. "Als ich den Anruf bekam, war ich so überrascht, da ich ja wirklich noch nicht lange dabei bin und NightWash in der Comedy-Szene schon ein großer Name ist. Im nächsten Moment habe ich mich aber einfach nur gefreut", erzählte der Newcomer.

Bei seinem Programm setzt Herbst auf seine bewährte Methode: Lockerheit, Natürlichkeit und Authentizität. Seine Witze handeln meist von ihm selbst und seinem Leben, angefangen beim Abitur bis zu seinem Job als Radio-Moderator bei Radio Energy. "So muss man sich nicht über andere lustig machen. Außerdem glaub ich, es ist die größte Gabe eines Menschen, über sich selbst lachen zu können. Und mir passieren dank meiner Tollpatschigkeit wirklich oft lustige Sachen", sagte Herbst schmunzelnd. Ob er ins Finale kommt, ist für den Xantener aber zweitrangig: "Hauptsache, ich bin mit mir selbst zufrieden. Egal wie es ausgeht, ich machen auf jeden Fall weiter."

(RP)
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