Xanten Zahl der Kinder in Xanten steigt kräftig

Xanten · Neben deutlich mehr Geburten wirkt sich auch der Zuzug von Familien positiv aus. Erste Konsequenz: Im St.-Viktor-Kindergarten wird eine dritte Gruppe eingerichtet. Stadt, Kreis und Kirchengemeinde arbeiten zusammen.

 Im Kindergarten St. Viktor an der Rheinstraße wird ab Sommer eine weitere Gruppe eingerichtet. Auf dem Foto: Verbundleiterin der katholischen Kindergärten der Gemeinde St. Victor, Jutta Bernatzki, mit Kindern.

Im Kindergarten St. Viktor an der Rheinstraße wird ab Sommer eine weitere Gruppe eingerichtet. Auf dem Foto: Verbundleiterin der katholischen Kindergärten der Gemeinde St. Victor, Jutta Bernatzki, mit Kindern.

Foto: Reichwein

Von wegen Geburtenrückgang: Wurden im Jahr 2013 in Xanten noch 124 Geburten gemeldet, waren es 2016 genau 168 - also ein Plus von etwa 35 Prozent. Damit setzt sich der steigende Trend der vergangenen Jahre fort. Dazu kommt der Zuzug von Familien mit Kindern in die Domstadt. Eine erfreuliche Entwicklung - nicht nur aus Sicht von Bürgermeister Thomas Görtz. Aber sie macht in der Folge Konsequenzen unausweichlich: Im katholischen St.-Viktor-Kindergarten in der Innenstadt wird kurzfristig eine dritte Gruppe eingerichtet, damit zum neuen Kindergartenjahr ausreichend Ü 3-Plätze zur Verfügung stehen.

Bisher waren die Zahlen in Xanten fast perfekt, erläutert Gaby Klein vom Fachdienst Kindertagesbetreuung beim Jugendamt des Kreises Wesel. Mit 486 Plätzen in der Ü 3-Betreuung wurde eine Versorgungsquote von 99,8 Prozent erreicht. Die neuen Zahlen machen aber schnelles Handeln erforderlich, wie auch die Anmeldungen beim Online-Portal für Kindergartenplätze zeigen. Während es in den Ortschaften immer noch die Möglichkeit gibt, Kinder unterzubringen, ist vor allem für die Innenstadt der Bedarf groß.

Die Stadt Xanten setzt dabei weiter auf Partner und will nicht selbst Träger eines Kindergartens werden. Kurzfristige Hilfe fanden Stadt und Kreis bei der Propsteigemeinde St. Viktor, die mit sechs Kindergärten der größte Träger in Xanten ist. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 14 Kindergärten. Am St.-Viktor-Kindergarten an der Rheinstraße kann kurzfristig eine neue Gruppe eingerichtet werden, weil zumindest eine Zeit lang ein Teil der Räume des Sprachheilkindergartens, der im Juni schließt, genutzt werden kann. Nächster Schritt wird dann ein Anbau sein, so dass aus der zunächst befristeten Gruppe eine dauerhafte dritte Gruppe werden kann.

Gaby Klein vom Kreisjugendamt findet: "Eine super Lösung für Xanten." Damit das Ganze auf solide finanzielle Beine gestellt werden kann, sind allerdings noch einige politische Beschlüsse erforderlich. Im Kreis wird der Jugendhilfeausschuss bereits am 14. März beraten. In Xanten wird das Thema in der nächsten Ratsrunde durch die Gremien gehen. Denn auch wenn der Kreis der Träger der Jugendhilfe für Xanten ist, wird die Stadt Geld in die Hand nehmen müssen. Sie muss den Eigenanteil des Trägers übernehmen, da die Kirche bereits die sogenannte pastorale Grundversorgung, die sich aus der Zahl der Katholiken in der Stadt ergibt, finanziert.

Bürgermeister Thomas Görtz ist aber zuversichtlich, dass es die notwendigen Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse angesichts der Faktenlage geben wird. Es geht um 40.000 Euro Anteil für den Anbau und den üblichen Betriebskostenzuschuss, der für die neue Gruppe ebenso wie für alle Xantener Kindergartenkinder anfällt.

Das nötige Personal zu finden, ist aus Sicht von Dompropst Klaus Wittke, Thomas Frensch, Sprecher des Kindergartenausschusses des Kirchenvorstandes, und Verwaltungsreferent Tobias Faasen nicht schwierig. So können unter anderem Kräfte des Sprachheilkindergartens übernommen werden.

Sandra Bree vom Fachbereich Schule in der Stadtverwaltung sieht trotz der steigenden Kinderzahlen noch keine Auswirkungen auf die Grundschulen. Von früheren Jahrgangsstärken sei man noch weit entfernt. Die Stadtverwaltung wird allerdings in nächster Zeit einen Schulentwicklungsplan für die Primarstufe aufstellen.

(RP)
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