Vom Anlagemarkt Zinserwartungen zurückgenommen

Xanten · Notenbank wünscht keine übermäßigen Ausschläge an den Rentenmärkten.

NIEDERRHEIN Das Bild an den Kapitalmärkten bleibt diffus. In der abgelaufenen Handelswoche präsentierten sich Aktien durchweg fest, der deutsche Leitindex DAX gewann 2,6 Prozent hinzu.

Die Ursachen für die Zuwächse liegen weniger in überzeugenden Konjunkturdaten - die fielen nämlich in den USA ebenso wie in Deutschland eher enttäuschend aus - sondern vielmehr in der Geldpolitik. Was den US-Indizes zu neuen Rekordwerten verholfen hat, ist die Formel: Eine schwache US-Konjunktur ist gleichbedeutend mit nie mehr steigenden Zinsen.

Nun setzt offensichtlich auch die Europäische Zentralbank (EZB) auf diese Gleichung. Deshalb verkündete sie zunächst im kleinen Kreis, dass sie ihre Anleihekäufe in den Sommermonaten intensivieren werde. Das Signal an die Anleger war deutlich: Die Notenbank wünscht keine übermäßigen Ausschläge an den Rentenmärkten und wird ihr Kaufprogramm in jedem Fall durchziehen.

Moderate Kursgewinne am Rentenmarkt und Verluste beim Euro waren die Folge. Die europäische Gemeinschaftswährung tendiert wieder näher an der Marke von 1,10 Dollar je Euro. Die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) haben die EZB-Botschaft verstanden und ihre Zinserwartungen für die Geldmärkte zurückgenommen.

AUTOR FRANK HOSTER IST ANLAGEEXPERTE BEI DER SPARKASSE AM NIEDERRHEIN.

(RP)
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