Essen Stamp würdigt Mitarbeiter der Essener Tafel

Essen · Bei einem Besuch kritisierte der NRW-Integrationsminister aber den Aufnahmestopp für Ausländer.

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat bei einem Besuch bei der Essener Tafel die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter gewürdigt. Einige arbeiteten bereits seit mehr als 20 Jahren dort, "um anderen Menschen ein bisschen ihr Leben zu verbessern. Das ist eine ganz wichtige Leistung, die man anerkennen muss", sagte Stamp nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Trägervereins, Jörg Sartor, in Essen. "Es gibt hier keine Rassisten, sondern es gibt hier viele engagierte Mitarbeiter, die etwas für alle in der Essener Gesellschaft tun wollen", sagte Stamp.

Der Minister wiederholte seine ablehnende Position zum vorübergehenden Aufnahmestopp der Tafel für Ausländer, der in der vergangenen Woche eine bundesweite Debatte ausgelöst hatte. Bei dem Angebot solle nicht die Herkunft, sondern die Bedürftigkeit entscheidend sein, so Stamp.

In der Debatte um die Arbeit der Tafeln in Deutschland forderte der Paritätische Wohlfahrtsverband einen "Masterplan zur Armutsbekämpfung". "Es gibt faktisch ein steigendes Armutsproblem in Deutschland. Das wird bei den Tafeln greifbar", sagte der nordrhein-westfälische Landesgeschäftsführer Christian Woltering. Er kritisierte erneut die Entscheidung der Essener Tafel, vorübergehend keine Ausländer aufzunehmen. "Das ist kein vernünftiger Weg, um Bedürftigen zu helfen."

Seit dem 10. Januar nimmt die Essener Tafel keine Ausländer mehr als Neukunden an. Die Hilfsorganisation begründet ihr Vorgehen mit einem bereits sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren Kunden. Gerade ältere Menschen und alleinerziehende Mütter hätten sich von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt gefühlt.

(dpa)
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