Düsseldorf "Superblitzer" gegen Temposünder

Düsseldorf · Am Donnerstag wird beim "Blitzmarathon" bis 22 Uhr Jagd auf Raser gemacht.

Er sieht aus wie die Zielscheibe beim Biathlon. Und illegale Radarwarner können ihn nicht orten. Der "Superblitzer" Eso 3.0 hat schon vielen Temposündern ein Fahrverbot und Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg beschert. Die Polizei setzt das Messgerät vor allem dort ein, wo viel Verkehr herrscht. Es misst die Geschwindigkeit nicht mit Laser, sondern mit Helligkeitssensoren. So können zeitgleich mehrere Fahrspuren überwacht werden.

Der Eso 3.0 wird auch am Donnerstag beim landesweiten "Blitzmarathon" eingesetzt. Von sechs bis 22 Uhr wird die Polizei in NRW an ausgewählten Standorten, von denen viele vorher bekanntgegeben werden, die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer messen. "Erfahrungsgemäß fahren dann fast alle langsamer, weil sie wissen, dass überall geblitzt wird", sagt ein Polizeisprecher. In mehr als 20 EU-Staaten findet die Aktion statt. Mindestens fünf deutsche Bundesländer haben ihre Beteiligung allerdings abgesagt. So zweifelt etwa Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Sinn der Veranstaltung. Seiner Meinung nach gingen dadurch die Unfallzahlen nicht signifikant zurück. Dennoch ist sein nordrhein-westfälischer Amtskollege und Parteifreund Ralf Jäger (SPD) vom Nutzen des "Blitzmarathons" überzeugt. "Diesmal konzentriert sich die Polizei auf Stellen, an denen besonders folgenschwere Unfälle passiert sind", erklärt der NRW-Innenminister. Denn die Folgen schwerer Verkehrsunfälle seien oft dramatisch und für die Opfer und ihre Familien eine lebenslange Belastung.

Je höher das Tempo, desto schwerer sind die Folgen eines Unfalls. Das gilt nicht nur für Hochgeschwindigkeitsfahrten auf der Autobahn, sondern auch im Stadtgebiet. Darauf machte die Düsseldorfer Polizei gestern mit den Wracks zweier Unfallfahrzeuge aufmerksam. Deren Insassen waren unverletzt geblieben. Aber das, so die Polizei, sei "reiner Zufall".

(csh/sg)
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