Paris Technischer Defekt noch nicht völlig ausgeschlossen

Paris · Obwohl alle Indizien darauf hindeuten, dass Copilot Andreas L. den Absturz der Germanwings-Maschine willentlich herbeigeführt hat, wollen die Ermittler nichts ausschließen. Sie untersuchen auch die Möglichkeit eines technischen Defekts der Maschine. "Derzeit kann die Hypothese eines technischen Fehlers nicht ausgeschlossen werden", sagte der Chef der in Düsseldorf eingesetzten französischen Ermittler, Jean-Pierre Michel, dem Sender BFMTV. Die Ermittlungen gingen voran, es fehlten aber noch "technische Details". Bei den Untersuchungen sollen die Ergebnisse der deutschen Ermittler mit den Erkenntnissen vom Absturzort und dem Flugverlauf verbunden werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Copilot den Airbus A 320 am Dienstag auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf mutwillig in einen Sinkflug versetzt haben, als der Kapitän das Cockpit kurz verließ. Die französische Staatsanwaltschaft schloss aus den Aufzeichnungen des rasch gefundenen Sprachrekorders, dass der 27-Jährige den Piloten aus dem Cockpit aussperrte. Minuten später zerschellte die Maschine an einem Bergmassiv nordöstlich von Marseille. Genauere Erkenntnisse über das Geschehen im Flugzeug vor dem Absturz erhoffen sich die Experten vor allem vom zweiten Flugschreiber, der immer noch am Absturzort gesucht wird.

Wenn die Toten wie erhofft geborgen werden, wollen die Ermittler in einer zweiten Phase dann Wrackteile sichern, die für die Recherchen nötig seien. "Wir haben noch keine Opfer identifiziert, sondern DNA-Spuren", sagte Staatsanwalt Brice Robin zur Frage, ob bereits sterbliche Überreste des Copiloten identifiziert wurden.

(RP)
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