<p>Dieser alternative Karnevalsumzug ist in jeder Hinsicht ein Erlebnis. Mit Einbruch der Dunkelheit kriechen überall in der Stadt Hexen, Geister und Dämonen aus ihren Verstecken, um sich dem traditionellen Protestzug durch die Stadt anzuschließen. Die Veranstalter wollen mit ihrem Grusel-Aufmarsch auf politische und soziale Missstände aufmerksam machen. Seinen Ursprung hat der Geisterzug im Jahre 1991, als wegen des zweiten Golfkriegs im Irak der Kölner Rosenmontagszug ausfiel: Stattdessen sollte auf der üblichen Strecke des Rosenmontagszugs eine Anti-Golfkriegs-Demonstration stattfinden. Am Ende zogen Anti-Kriegsdemonstranten und Karnevalisten gemeinsam durch die Kölner Innenstadt. Für den 24. Geisterzug am 14. Februar 2015 haben sich die Veranstalter für eine Strecke rund um Kölns römische Mauer entschieden. Aufstellung ist am Heumarkt ab 18 Uhr an der Brauerei zur Malzmühle (Heumarkt 6, Köln). Losmarschiert wird um Punkt 19 Uhr.

Wer gerne als Hexe oder Geist verkleidet durch das nächtliche Köln marschieren will, der sollte sich unbedingt dem Geisterzug anschließen. Denn dort kann jeder spontan und ohne vorherige Anmeldung als dunkle Gestalt verkleidet mitziehen. Der Geisterzug unterscheidet sich grundlegend von allen anderen Karnevalsumzügen — es gibt kein Kamelle und auch keine "Strüßjer" (Blumen-Sträußchen). Dafür aber viel schauriges Gejaule und tolle Gruselkostüme zum Fürchten. Der Zugweg wechselt jährlich und wird bewusst so gelegt, dass Fahrzeuge nicht teilnehmen können, auch elektrische Musik ist nicht erwünscht.