Top 10 Rheinland Evangelische Kirche Bergisch Neukirchen

Die Evangelische Kirche Bergisch Neukirchen hieß ursprünglich St. Georg und war eine katholische Kirche. Sie steht unter Denkmalschutz und stammt aus dem elften Jahrhundert. Weitere An- und Umbauten erfolgten 1911 mit Zwiebelturmhaube für den ursprünglich romanischen Turm. 1781-83 erhielt die Kirche ein neues Schiff und die dazugehörige zeitgemäße Barockeinrichtung. Die für die evangelischen Kirchen des Bergischen Landes typische Anordnung der Prinzipalstücke Altar-Kanzel-Orgel, die fassadenhaft übereinander gestuft sind, prägt bis heute den Innenraum der Kirche. Ohne die positive Einstellung des Luthertums zur Musik wäre der architektonische Plan eines Kanzelaltars, über dem als oberster Teil die Orgel thront, undenkbar. Das Orgelgehäuse wurde von Professor Erb entworfen. Die kraftvoll geschwungenen Linien weisen auf die Barockzeit hin, die Verspieltheit der Blumen und Girlanden auf das Rokoko und die Gliederung der Orgelprospektpfeifen an der Vorderfront in drei Felder auf die Klarheit des französischen Klassizismus. Die ursprüngliche Disposition der Orgel stammte von dem Düsseldorfer Orgelbauer Heinrich Bals aus dem Jahr 1784. Ihre architektonischen Gegebenheiten finden sich in der Disposition wieder. Ein besonderes Merkmal, wie es in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts im Rheinland oft vorkommt, stellt der starke Einfluss der französischen Barockmusik und des französischen Orgelbaus, mit dem typischen nasalen Gepräge einiger Soloregister und dem Glanz der Trompetenstimmen. Mehrere Flötenregister erinnern an das „empfindsame Zeitalter“. Das Gambenregister mit seinem Streicherklang lässt schon das darauffolgende 19. Jahrhundert ahnen, ebenso die Darstellung von Musikinstrumenten auf dem Orgelsims, Ausdruck einer enger werdenden Beziehung von Orgelregistern und Orchesterinstrumenten. Die vom Leverkusener Orgelbaumeister Gert Weyland im Jahre 1983 neu erbaute Orgel nimmt Bezug auf die ursprüngliche Disposition.

<p>Die Evangelische Kirche Bergisch Neukirchen hieß ursprünglich St. Georg und war eine katholische Kirche. Sie steht unter Denkmalschutz und stammt aus dem elften Jahrhundert. Weitere An- und Umbauten erfolgten 1911 mit Zwiebelturmhaube für den ursprünglich romanischen Turm. 1781-83 erhielt die Kirche ein neues Schiff und die dazugehörige zeitgemäße Barockeinrichtung. Die für die evangelischen Kirchen des Bergischen Landes typische Anordnung der Prinzipalstücke Altar-Kanzel-Orgel, die fassadenhaft übereinander gestuft sind, prägt bis heute den Innenraum der Kirche. Ohne die positive Einstellung des Luthertums zur Musik wäre der architektonische Plan eines Kanzelaltars, über dem als oberster Teil die Orgel thront, undenkbar. Das Orgelgehäuse wurde von Professor Erb entworfen. Die kraftvoll geschwungenen Linien weisen auf die Barockzeit hin, die Verspieltheit der Blumen und Girlanden auf das Rokoko und die Gliederung der Orgelprospektpfeifen an der Vorderfront in drei Felder auf die Klarheit des französischen Klassizismus. Die ursprüngliche Disposition der Orgel stammte von dem Düsseldorfer Orgelbauer Heinrich Bals aus dem Jahr 1784. Ihre architektonischen Gegebenheiten finden sich in der Disposition wieder. Ein besonderes Merkmal, wie es in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts im Rheinland oft vorkommt, stellt der starke Einfluss der französischen Barockmusik und des französischen Orgelbaus, mit dem typischen nasalen Gepräge einiger Soloregister und dem Glanz der Trompetenstimmen. Mehrere Flötenregister erinnern an das „empfindsame Zeitalter“. Das Gambenregister mit seinem Streicherklang lässt schon das darauffolgende 19. Jahrhundert ahnen, ebenso die Darstellung von Musikinstrumenten auf dem Orgelsims, Ausdruck einer enger werdenden Beziehung von Orgelregistern und Orchesterinstrumenten. Die vom Leverkusener Orgelbaumeister Gert Weyland im Jahre 1983 neu erbaute Orgel nimmt Bezug auf die ursprüngliche Disposition.

Ein hörenswertes Instrument in einem sehenswerten Kirchenraum, für Konzerte ebenso geeignet wie zur Gottesdienstbegleitung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
U-Club
Top 10 Rheinland U-Club