Top 10 Rheinland Siegfriedsfigur, Duisburg

Die so genannte Skulptur wurde als Denkmal 1921 auf dem „Ehrenfriedhof“ Kaiserberg in Duisburg-Duissern aufgestellt. Die Arbeit stammt von Hubert Netzer (1865 – 1939), der damals Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf war. Mit der volksmundhaften Deutung eines Siegfrieds war Netzer wohl selber nicht einverstanden. Er beschrieb die Figur als "Standbild eines jungen Kriegers, der trotzig den Kampf aufgibt". In einer Mitteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist zu lesen, dass die Siegfried-Figur auf dem Ehrenfriedhof immer wieder zu Diskussionen geführt hat. Nicht unwichtig ist dabei, dass der junge muskulöse Krieger das Schwert in die Scheide zurücksteckt, und es nicht zum Kampfe herauszieht. "Siegfried" ist also nicht als Kriegsheld gedacht, sondern als ein junger Mann, der den Krieg satt hat.

<p>Die so genannte Skulptur wurde als Denkmal 1921 auf dem „Ehrenfriedhof“ Kaiserberg in Duisburg-Duissern aufgestellt. Die Arbeit stammt von Hubert Netzer (1865 – 1939), der damals Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf war. Mit der volksmundhaften Deutung eines Siegfrieds war Netzer wohl selber nicht einverstanden. Er beschrieb die Figur als "Standbild eines jungen Kriegers, der trotzig den Kampf aufgibt". In einer Mitteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist zu lesen, dass die Siegfried-Figur auf dem Ehrenfriedhof immer wieder zu Diskussionen geführt hat. Nicht unwichtig ist dabei, dass der junge muskulöse Krieger das Schwert in die Scheide zurücksteckt, und es nicht zum Kampfe herauszieht. "Siegfried" ist also nicht als Kriegsheld gedacht, sondern als ein junger Mann, der den Krieg satt hat.

Die Skulptur ist kulturhistorisch interessant, weil sie einen Umbruch im Denken symbolisieren kann: Nicht die Kriegsverherrlichung der wilhelminischen Zeit, sondern der Schrecken des Krieges wird hier mitgesehen. Allerdings ist der "junge Krieger" durch Art der Gestaltung nicht vor Missdeutungen gefeit. Der gesamte Friedhof ist ein erschütterndes Denkmal: Der Friedhof war zunächst auf 100 Grabstätten angelegt. Doch die Zahl der Gefallenen wuchs ständig; der Friedhof musste mehrmals erweitert werden, bis schließlich jene 801 Gräber angelegt wurden, die heute noch dort zu finden sind. Die Kosten für das Standbild hat ein Hermann Ingenhamm aus Meiderich übernommen, dessen Sohn Johann im Krieg gefallen ist. Zu Johann Ingenhamms Grabstätte kann man auch heute noch gehen.

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