Gelsenkirchen Toter Psychiatrie-Patient lag acht Tage in Klinik-Aufzug

Gelsenkirchen · Bei der Leiche, die am vergangenen Freitag in einem stillgelegten Fahrstuhl des Evangelischen Klinikums in Gelsenkirchen gefunden wurde, handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 59-Jährigen aus Gelsenkirchen. Der Mann, dessen stark verwester Leichnam von einem Techniker entdeckt wurde, war Patient der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Die Ermittler vermuten, dass die Leiche mehr als eine Woche in dem Lift gelegen hat.

Seit Anfang Juli war der 59-Jährige, der sich freiwillig in stationäre Behandlung begeben hatte, nicht mehr in der Klinik gesehen worden. "Es kommt oft vor, dass sich Patienten eigenverantwortlich selbst aus der Klinik entlassen", sagt Polizei-Sprecher Olaf Brauweiler. "Daher war sein Verschwinden nicht weiter auffällig." Durch eine Obduktion konnte ein Gewaltverbrechen bereits ausgeschlossen werden. Die Todesursache kann laut Polizei nicht mehr festgestellt werden, da die Leiche durch die extreme Hitze der vergangenen Woche bereits zu stark verwest war.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die technische Störung des Fahrstuhls, die laut vorläufigem Gutachten zeitgleich mit dem Verschwinden des 59-Jährigen eingetreten sein soll. "Fest steht, dass die Notrufanlage funktionsfähig war", sagt Brauweiler. "Warum der Mann sie nicht benutzt hat, wissen wir nicht." Laut Klinikum handelt es sich um einen Lift, der selten benutzt wird und abgelegen liegt. "Wir werden künftig jeden Abend alle Aufzüge überprüfen", sagt EVK-Sprecherin Corinna Lee. "Und wir werden alles tun, um diesen schrecklichen Vorfall aufzuklären."

(RP)
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