Essen Trump-Fan beklagt Boykott seines Burger-Lokals

Essen · Nicholas Smith, einer der wenigen US-Amerikaner, der in Deutschland lebt und öffentlich Donald Trump als US-Präsidenten unterstützte, sieht seine Hamburger-Bräterei "Gringos" in Essen wegen seiner Haltung bedroht.

Smith hatte - unter anderem im Interview mit unserer Redaktion - Trumps Äußerungen verteidigt und gesagt, die Deutschen verstünden den US-Präsidenten falsch. Trump sei in Wahrheit ein Pragmatiker, darum habe er ihn auch gewählt.

Nun bekommt Smith für seine offenen Worte anscheinend verspätet die Quittung. Bis zur Amtseinführung von Trump am 20. Januar hätte er ebensoviele neue Gäste gewonnen, weil die auf ihn neugierig geworden waren und mit ihm diskutieren wollten, wie er andere Gäste verlor, weil die seine Meinung scharf ablehnten, sagt er. Doch seit Trump das Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Ländern verhängte und Smith dafür in einem Radio-Interview Verständnis zeigte, geht es bergab: "Jetzt kommen doch deutlich weniger Gäste, manchmal an einem Tag nur drei."

Dabei merkt man dem 29-Jährigen an, dass er in Wahrheit zum mittlerweile aufgehobenen Einreiseverbot eine gespaltene Haltung hat: "Also strikte Sicherheit für die Bevölkerung hat schon Vorrang. Aber das wurde sehr improvisiert."

Nicht ausschließen will Smith, dass er das kleine Lokal schließt und wieder in die USA geht, nachdem er vor fünf Jahren nach Deutschland kam. Seine Eltern würden ihn nicht unterstützen, ohne Arbeit könne er in Deutschland nicht bleiben. Er hat zwar in NRW eine Reihe von Freunden gefunden, aber auf Hilfe von denen will er nicht setzen. Entschieden ist aber noch nichts - Smith hat zwar aktuell keinen festen Partner, deutet aber an, neu verliebt zu sein. Er erzählt auch gerne, wie sehr er das liberale, urbane Leben in Essen und Deutschland schätzt.

(RP)
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