Düsseldorf Umweltminister gibt Jägern nach

Düsseldorf · Verbände dürfen auch in Zukunft die Jagd in einem Revier nicht untersagen.

Die umstrittene Novelle zum NRW-Jagdgesetz wird an einem zentralen Punkt geändert: Anders als in dem Entwurf von Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) vorgesehen, sollen auch künftig lediglich nur natürliche Personen als Waldbesitzer aus ethischen Gründen die Jagd auf ihrem Territorium verbieten können. Remmel hatte dieses Recht auch Verbänden zugestehen wollen. Dagegen war der NRW-Jagdverband Sturm gelaufen.

Jetzt will Remmel seinen Entwurf entsprechend ändern. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wird sich voraussichtlich am Dienstag damit befassen. Möglicherweise wird Rot-Grün auch auf die Wiedereinführung der Jagdsteuer verzichten. Die SPD, die angeblich auf dieser Steuer bestanden hat, müsse sich bis Montag entscheiden, ob sie bei ihrer Position bleiben will, heißt es.

Die Jagdrechtsnovelle hatte auch deshalb landesweit Ärger bei den Jägern ausgelöst, weil ihnen in Zukunft der Abschuss von herumstreunenden Katzen verboten werden soll, sofern sich die Tiere 200 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt haben. An dieser Regelung will Remmel aber festhalten. Allein in NRW sind bis zu 10 000 Katzen pro Jahr von Jägern erlegt worden. Begründung: Sie seien eine Gefahr für Vögel und Kleinsäuger.

Die Jäger kritisieren zudem, dass künftig die Verwendung bleihaltiger Munition verboten werden soll. Eine solche Vorschrift könne nur vom Bund erlassen werden; das Land überschreite hier seine Gesetzgebungskompetenz. Falsch sei es auch, die Baujagd auf Füchse und Dachse zu untersagen: "Gerade aus Gründen des Natur- und Artenschutzes ist eine intensive Bejagung der Beutegreifer, allen voran des Fuchses, unumgänglich."

(RP)
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