Kerken Unbekannte legen Gully-Deckel auf Gleise

Kerken · Ein mit Pendlern besetzter Zug auf dem Weg von Kleve nach Düsseldorf hat gestern Vormittag in Kerken-Nieukerk (Kreis Kleve) einen großen runden Gully-Deckel überrollt, den Unbekannte auf die Gleise geworfen hatten.

Am Triebwagen entstand ein Schaden, der auf etwa 1500 Euro geschätzt wird. Glücklicherweise wurden weder der Zugführer noch Passagiere verletzt.

Doch mit diesem glimpflichen Ausgang der gefährlichen Situation war nicht unbedingt zu rechnen: Der massive Kanaldeckel wiegt rund 40 Kilogramm, an der Unfallstelle durfte der Zug mit Tempo 120 fahren. Wie schnell der "Niers-Express" zum Unfallzeitpunkt tatsächlich war, wird erst die Auswertung des Fahrtenschreibers ("Blackbox") ergeben.

Zunächst fuhr der Zug weiter nach Düsseldorf, anschließend kam er in eine Werkstatt in Mettmann.

Der oder die unbekannten Täter hatten gleich mehrere der Gully-Deckel aus ihrer Verankerung entfernt. Der Deckel, der auf den Gleisen landete, wurde von der Bundespolizei in Kleve sichergestellt. Die anderen wurden wieder eingesetzt.

Dass Unbekannte Gegenstände auf Bahnschienen werfen, sei "leider nicht wirklich ungewöhnlich", resümiert Elisabeth Burghard, Sprecherin der Nordwestbahn. Dass ein Hindernis überrollt würde, komme allerdings sehr selten vor. Statt von einem geplanten Anschlag geht sie indes von Übermut und Gedankenlosigkeit aus: "Ich denke, dass nicht großartig darüber nachgedacht wird, wie gefährlich so etwas sein kann."

(tjo)
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