Köln Verkehrsverbund stellt Viererticket in Frage

Köln · Der Vormarsch digitaler Fahrscheine könnte für Bus- und Bahnfahrer in einem großen Teil von NRW den Abschied von etablierten Tickets bedeuten. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) denkt darüber nach, mittelfristig sein Viererticket abzuschaffen. "Im Zuge der Digitalisierung ist es eine Ideenskizze, dass man auf dieses Ticket über kurz oder lang verzichtet", sagte VRS-Sprecher Holger Klein. Das Viererticket ist das einzige VRS-Ticket, für das man noch die Entwerter-Kästchen zum Abstempeln braucht. Die Entwerter gelten als relativ störanfällig und teuer.

Aktuell würden etwa acht Prozent Handy-Tickets verkauft - mit jährlichen Steigerungsraten von 40 bis 50 Prozent. Der Verkauf von Vierertickets sei im Vergleich zu vor drei Jahren um 25 Prozent zurückgegangen. Entschieden sei jedoch noch nichts, und man würde den Übergang dann so gestalten, dass auch Handy-Skeptiker nicht als Fahrgast verloren gingen, sagt Klein.

Anfang des Jahres hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Ähnliches verkündet: Man wolle elektronische Chipkarten oder Handytickets in Deutschland flächendeckend zum Standard machen. Das papierlose Ticket sei grundsätzlich ein Trend, sagte Cornelia Christian, Geschäftsführerin von OWL Verkehr für Ostwestfalen-Lippe. Über die Abschaffung des Vierertickets werde in der Region aktuell aber nicht diskutiert. "Natürlich ist uns das Thema E-Ticket nicht fremd", sagte auch Dino Niemann, stellvertretender Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Man werde vermehrt daran arbeiten. Ein Komplett-Abschied vom Papierticket sei nicht das Thema.

(dpa)
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