Düsseldorf Viele alte Kennzeichen sind zurück

Düsseldorf · Etliche Autos sind wieder mit einst ausrangierten Kürzeln unterwegs.

Die Vielfalt bei Autokennzeichen in NRW wächst. Mittlerweile sind 22 einst ausrangierte Kürzel wieder eingeführt worden, so das Innenministerium. Darunter finden sich Kennzeichen wie CAS für Castrop-Rauxel (statt RE für Recklinghausen), LÜN für Lünen (statt UN für Unna) oder GEL (statt KLE für Kleve).

Seit November 2012 können Kreise und Städte beim Bund alte Buchstabenkombinationen wieder beantragen, die bei der Gebietsreform in den 1970er-Jahren weggefallen waren. Insgesamt ist in NRW die Wiedereinführung von 40 alten Kennzeichen möglich. Auch Wanne-Eickel und Wattenscheid haben ihre ursprünglichen Buchstabenkombinationen zurück - obwohl sie seit der Eingemeindung lediglich Ortsteile von Herne beziehungsweise Bochum sind. Bei knapp 7600 Fahrzeugen steht WAN für Wanne-Eickel statt HER für Herne auf dem Nummernschild, in Bochum sind 7200 Fahrzeuge mit dem Wattenscheider Kennzeichen WAT anstatt mit BO unterwegs. Spitzenreiter dürfte Moers im Kreis Wesel sein: Rund 33 000 Nummernschilder beginnen dort schon wieder mit MO statt mit WES. Das entspricht etwa der Hälfte aller in Moers zugelassenen Fahrzeuge. Seit Januar kamen etwa 10 000 Fahrzeuge hinzu, die mit MO fahren.

Längst nicht in allen Kreisen von NRW hat man sich für die Wiedereinführung entschieden. So stimmte im Märkischen Kreis und im Hochsauerlandkreis eine Mehrheit im Kreistag dagegen. Sieben Kombinationen wären möglich gewesen, vorerst bleibt es bei MK und HSK. Auch in neun weiteren Kreisen bleiben die gewohnten Nummernschilder erhalten. Viel Arbeit könnte auf die Zulassungsstelle in Leverkusen zukommen: Im September stimmt der Stadtrat darüber ab, ob der Ortsteil Opladen sein altes OP zurückbekommen darf.

Markus Faber, Referent für Wirtschaft und Verkehr beim Landkreistag NRW, geht von einer identitätsstiftenden Wirkung der Kürzel aus - sieht den Zusammenhalt in den Kreisen aber nicht gefährdet. "Dafür sind die Kennzeichen zu symbolisch", sagt er. Guido Bleckmann, Leiter der Zulassungsstelle in Moers, berichtet, dass sich auch viele junge Menschen für MO statt WES entscheiden. "Vor der Gebietsreform waren die noch gar nicht auf der Welt. Viele nehmen MO vor allem deshalb, weil für dieses Kürzel noch neun von zehn Wunschkennzeichen frei sind." Sowas wie MO-PS zum Beispiel, vielleicht noch mit dem Geburtstag dahinter.

(dpa)
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