Düsseldorf/Köln Wartezeit: Airport bittet Mitarbeiter um Hilfe

Düsseldorf/Köln · Der Düsseldorfer Flughafen sucht hausintern Personal, das sich im Terminal um Passagiere kümmert.

Wegen der seit Wochen anhaltenden Warteschlangen vor den Fluggastkontrollstellen am Düsseldorfer Flughafen bittet der Airport nun eigene Verwaltungsmitarbeiter um Unterstützung. In einem internen Informationsschreiben werden Freiwillige gesucht, die im Terminal Passagiere betreuen und auf die Sicherheitskontrollen vorbereiten sollen. Demnach werden täglich 18 Mitarbeiter gesucht für Schichten von jeweils vier Uhr morgens bis zwölf Uhr mittags und von zwölf Uhr bis 20 Uhr. Dafür würden sie werktags eine Pauschale von 50 Euro und am Wochenende von 300 Euro pro Schicht erhalten.

Seit bald drei Monaten kommt es wegen Personalmangels bei der Sicherheitsfirma Kötter zu Warteschlangen vor den Fluggastkontrollstellen. Mittlerweile sind deshalb schon vier weitere private Akteure zur Unterstützung von Kötter in dem Bereich tätig. Neben Kötter sind das die Sicherheitsfirmen Condor, I-Sec, ein Unternehmen aus Belgien, und Securitas. Sie stellen jeweils ein kleines Kontingent an Kräften. Darüber hinaus möchte auch die Firma Klüh 25 Mitarbeiter stellen. "Wir können bestätigen, dass uns der Wunsch des Sicherheitsunternehmens Klüh vorliegt, eigene Mitarbeiter für die Passagierkontrollen ausbilden zu lassen. Dies wird gegenwärtig intensiv geprüft", sagte ein Sprecher der zuständigen Bundespolizei.

Doch bei der Firma Klüh, die im Auftrag des Flughafens die Personal- und Warenkontrolle betreibt, soll es laut Verdi selbst einen personellen Engpass geben. Klüh beschäftigt mit Sicuro sogar noch ein Subunternehmen am Airport. "Allein diese Tatsache zeigt schon, dass Klüh Personalprobleme hat. Sonst wäre das nicht nötig", betonte Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Klüh weist den Vorwurf des Personalmangels zurück. "Die Firma Sicuro wurde hinzugezogen, um unseren Kunden mit dem erhöhten Gästeaufkommen bestmöglich zu unterstützen", so eine Sprecherin.

Ähnliche Probleme wie bei Klüh soll es laut Verdi auch bei der Firma Securitas geben, die nicht nur in Düsseldorf, sondern auch am Airport Köln/Bonn tätig ist. Aus Dienstplänen geht hervor, dass in den Monaten Juli, August und September Securitas-Mitarbeiter in Köln zum Teil von sechs Uhr morgens bis 18 Uhr eingeteilt worden sind. Die Firma Securitas erklärte, dass das in Einzelfällen vorkommen könne. "Das sind spezielle Fälle mit bezahlten Ruhezeiten. Und das erfolgt auch immer in Abstimmung mit dem Betriebsrat und ist mit dem Manteltarifvertrag gedeckt", sagte ein Sprecher des Sicherheitsunternehmens.

Derweil wurde auch die Besucherterrasse am Düsseldorfer Flughafen geschlossen, weil das dort tätige Klüh-Personal an anderer Stelle benötigt wird. "Die Besucherterrasse bleibt so lange geschlossen, bis sich die Situation im Terminal dauerhaft entspannt hat", sagte ein Flughafensprecher.

(csh)
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