Düsseldorf Wenige Anträge auf neue Schulen

Düsseldorf · In NRW sollen 2018 sechs neue Gesamt- und drei Sekundarschulen entstehen.

Auch im kommenden Schuljahr wird in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Schulen wachsen, an denen länger gemeinsam gelernt wird. Allerdings hat sich dieses Wachstum gegenüber vergangenen Jahren deutlich verlangsamt. Insgesamt sollen sechs neue Gesamtschulen entstehen, wie eine Abfrage unserer Redaktion bei den Bezirksregierungen ergab. Außerdem gibt es drei Anträge auf neue Sekundarschulen. Im vergangenen Jahr hatte es acht Anträge auf Gesamtschulen und einen Antrag auf eine neue Sekundarschule gegeben.

Die sechs geplanten Gesamtschulen verteilen sich auf vier Regierungsbezirke: je zwei in den Bezirken Arnsberg und Köln, je eine in Detmold und Düsseldorf. In unserer Region soll in Neuss aus einer Sekundar- eine neue Gesamtschule werden. Die neuen Sekundarschulen sind in Bielefeld (zwei) und Dorsten geplant. Ob die Schulen wirklich gegründet werden, hängt von der Zustimmung der Bezirksregierungen und des Ministeriums sowie den Anmeldezahlen ab.

An Sekundar- und Gesamtschulen lernen die Schüler in Klasse 5 gemeinsam weiter. In Gesamtschulen muss ab Klasse 6 nach Neigung und Leistung differenziert werden, in Sekundarschulen kann das ab Klasse 7 geschehen. Sekundarschulen haben anders als Gesamtschulen keine eigene Oberstufe, führen aber über Kooperationen mit Gesamtschulen oder Gymnasien zum Abitur. Im "Schulfrieden" hatten die rot-grüne Regierung und die CDU 2011 die Einführung von Sekundarschulen vereinbart; außerdem erleichterten sie die Gründung von Gesamtschulen. Seither sind jeweils mehr als 100 Sekundar- und neue Gesamtschulen entstanden. Die Zahl der Gymnasien stagniert dagegen seit zweieinhalb Jahrzehnten.

Insgesamt sinkt die Nachfrage nach neuen Schulen des längeren gemeinsamen Lernens aber deutlich: 2016 hatte es noch 13, im Jahr zuvor 16, 2014 sogar 53 Anträge gegeben. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) differenziert zwischen den beiden Schulformen: Die Sekundarschule finde "nicht die erhoffte Akzeptanz bei den Eltern"; deshalb werde die Zahl der Neugründungen in Zukunft "sehr überschaubar" sein. Für die Gesamtschule dagegen gelte: "Eltern und Kommunen sehen durchaus weiteren Bedarf, vor allem in den Ballungsgebieten."

(RP)
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