Wetter-Prognose für NRW Zu arktischer Kälte kommen jetzt noch Sturm und Eis

Düsseldorf · Mitten im April meldet sich der Winter zurück. Das Schlimmste steht NRW noch bevor. Meteorologen erwarten neben polarer Kaltluft auch noch Regen, Sturm und Eis. Auch vor Straßenglätte wird gewarnt. Tagsüber.

 Auch in den kommenden Tagen kann es Graupel-Schauer oder sogar Schnee in NRW geben.

Auch in den kommenden Tagen kann es Graupel-Schauer oder sogar Schnee in NRW geben.

Foto: dpa, kjh

Tief Uta hat es sich in Deutschland gemütlich gemacht und neben arktischer Kälte auch Graupel und Schnee mitgebracht. An dem Winterwetter Ende April wird sich auch in den kommenden Tagen nichts ändern, sagt Fanz Molé, Diplom Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen. Der Höhepunkt des Kälte-Einbruchs steht nach seiner Einschätzung am Mittwoch bevor.

"Tief Uta wird uns das Wetter sogar noch mehr vermiesen. Denn jetzt kommen mehr Wolken und auch Wind dazu. Daher werden die Niederschläge länger und es kann Sturmböen geben", sagt Molé.

Kälte-Einbrüche im April gebe es öfter mal, nicht ohne Grund würde man sagen "der April macht, was er will". Nach einem eher warmen Winter, wie dem vergangenen, sei eine derartige Wetterlage aber äußerst ungewöhnlich, sagt der Meteorologe.

Die polare Kaltluft, die aus dem Norden nach Nordrhein-Westfalen strömt, sei sehr stabil. "Ich kann keine Hoffnungen machen, dass sie in den nächsten Tagen von wärmerer Luft verdrängt wird", sagt Molé.

Der Höhepunkt der Kälteperiode werde allerdings für Dienstag und Mittwoch erwartet. Dann wird es tagsüber nicht wärmer als acht Grad, in der Nacht liegen die Temperaturen knapp über Null Grad. Daher warnt der Meteorologe bis ins Flachland vor glatten Straßen. Teilweise gelte dies auch tagsüber.

"Die Temperaturunterschiede sind sehr hoch. Dadurch entstehen die Graupelschauer, die die Straßen glatt machen", sagt Molé. Während die bereits hochstehende Sonne den Boden aufwärmt, sei es in fünf Kilometer Höhe minus 30 Grad kalt.

"Dieser Unterschied führt dazu, dass die Quellwolken nach oben steigen und durch die Reibung bei den Auf- und Abwinden Graupel ensteht", sagt Molé. Der lasse die Straßen dann weiß und rutschig werden. Der DWD hat deshalb seinen Bericht für die Winterdienste auch wieder aufgenommen. Der war eigentlich, wie in jedem Jahr, am 14. April eingestellt worden.

Ab Donnerstag wird es dann langsam etwas wärmer. Die Temperaturen werden wieder zweistellig. Allerdings bleibt es regnerisch und windig. "Das Sprichwort 'Alles neu macht der Mai' gilt in unserem Fall leider nicht. Denn auch am 1. Mai bleibt es mit 15 Grad kalt", kündigt Molé an. Ob die Sonne zur Mai-Tour rauskommt, kann er noch nicht sagen. Warm anziehen müssen sich jedenfalls diejenigen, die in den Mai tanzen möchten. Denn mit drei bis sechs Grad bleibt es nachts winterlich.

Den bisher kältesten 1. Mai in NRW gab es übrigens im Jahr 1979. Damals wurde in Düsseldorf 8,1 Grad gemessen. Drei Jahre zuvor schaffte es die Nacht zum 1. Mai sogar nur auf 1,2 Grad. "Von diesem Tiefstwert werden wir dieses Jahr nicht weit weg sein", sagt Molé. 2005 war es dafür mit 28,9 Grad schon zum Start in den Mai sommerlich warm.

Ob es in der zweiten Mai-Woche wieder frühlingshafte Temperaturen gibt, sei noch unklar, sagt der Meteorologe. Genauso wie die Aussichten auf das Sommerwetter. Auf die Regel, dass nach Kälte im Frühjahr ein warmer Sommer folgt, könne man sich nicht verlassen. "In diesem Fall gab es schon viele Ausnahmen von der Regel", sagt Molé. Ein Gutes habe die Kälte aber: "Die Blüten, die jetzt eingefroren werden, blühen länger."

(rent)
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