Düsseldorf Zahl der radikalen Salafisten in NRW auf 2000 gestiegen

Düsseldorf · Die Zahl der extremistischen Salafisten in NRW nimmt nach Angaben des Verfassungsschutzes weiter zu. Inzwischen liege die Zahl bei 2000, berichtete der Leiter der Behörde, Burkhard Freier, vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) des Landtags. Bundesweit seien es 7300 Salafisten. Die Sicherheitsbehörden versuchten, die Ausreise von Salafisten nach Syrien zu verhindern. Seit 2011 sei dies in NRW in 54 Fällen gelungen. Allerdings seien 182 Personen dennoch ausgereist. Auffallend sei, dass immer mehr Frauen ihre Männer begleiteten und auch die Kinder mitnähmen. Laut Freier wendet sich die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) mit ihrer Propaganda zunehmend an Kinder. "Offenbar fruchtet das bei manchen Familien", so der Leiter des Verfassungsschutzes.

Nach Einschätzung von Innenminister Ralf Jäger (SPD) geht von den Islamisten und Rechtsextremisten derzeit die größte Gefahr aus. Es sei deshalb richtig, hier auch bei der Prävention landesweit die Schwerpunkte zu setzen. Jäger bezeichnete das NRW-Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten als erfolgreich. Seit dem Start vor 14 Jahren seien 222 Neonazis aufgenommen worden; 137 hätten es inzwischen mit Erfolg abgeschlossen. Aktuell würden 40 Personen betreut.

(hüw)
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