Düsseldorf Zahl der Überfälle zu Hause nimmt zu

Düsseldorf · Das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) hat in einer Kriminalstatistik die Entwicklung von Raubüberfällen verschiedenster Art seit 1994 ausgewertet. Demnach sind - etwas überraschend - Überfälle auf Tankstellen zurückgegangen - von 198 auf 147 im Jahr 2013. Die Ermittler erklären sich diesen Rückgang mit den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen der Betreiber. Mehr als um die Hälfte zurückgegangen ist der Handtaschenraub. Zählte die Polizei 1994 noch 1645 solche Fälle, waren es Ende 2013 nur noch 803.

Sorgen bereiten den Ermittlern jedoch die Raubüberfälle in Wohnungen. Seit 1994 haben diese Fälle in NRW um 29 Prozent zugenommen. Fast immer handelt es sich bei den Opfern um ältere Menschen, die alleine zu Hause sind. Sie werden von den Tätern an der Eingangstür mit einem Trick überrumpelt, damit diese in die Wohnung gelassen werden. Dabei gehen die Kriminellen immer brutaler vor. So hatte im Oktober eine Einbrecherbande einen 81 Jahre alten Rentner in seinem Haus in Tönisvorst brutal misshandelt und dann getötet. Sie folterten ihn offenbar, weil sie von ihm Informationen über Geldverstecke erfahren wollten.

Denn nach Beobachtungen der Polizei reicht es vielen Kriminellen nicht mehr aus, nur das Haus nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Sie wollten auch zunehmend die Nummern für die EC-Karten von ihren Opfern erfahren. Ein Fahnder erklärt: "Sie suchen sich gezielt alleinstehende ältere Menschen aus. Sie schellen, gehen rein und bedrohen ihr Opfer. Das bekommt niemand mit - und geht oft schneller, als das Haus zu durchsuchen."

(RP)
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