Essen Zwei Jahre Haft für Helfer bei Anschlag auf Sikh-Tempel

Essen · Ein 18-Jähriger ist vom Jugendschöffengericht Gelsenkirchen zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er soll an Vorbereitungen zu dem Sprengstoff-Anschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen im April dieses Jahres beteiligt gewesen sein.

Die Gerichtsverhandlung sei Mitte September unter Ausschluss der Öffentlichkeit begonnen worden, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Gelsenkirchen gestern dem WDR. Das Urteil sei nach mehreren Verhandlungstagen am Montag ergangen. Der Gelsenkirchener soll an zwei Probesprengungen beteiligt gewesen sein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Sowohl der Verteidiger als auch die Staatsanwaltschaft haben laut WDR-Angaben Berufung eingelegt. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe beantragt, die Staatsanwaltschaft eine höhere Haftstrafe gefordert.

Wann der Prozess vor dem Essener Landgericht gegen ihn aufgenommen wird, steht noch nicht fest. Insgesamt sitzen fünf Jugendliche seit der Tat in Untersuchungshaft.

Sie sollen die Sikh-Gemeinde als Anschlagsziel ausgewählt haben, weil sie mit der Behandlung von Muslimen durch Sikhs im nördlichen Indien nicht einverstanden gewesen seien. Außerdem würden sie die Sikhs als Ungläubige ansehen, heißt es vom Landgericht. Die Bombe sei ein präparierter Feuerlöscher gewesen. Sie war am 16. April im Eingangsbereich des Gebetshauses nach einer indischen Hochzeit explodiert. Drei Menschen erlitten Verbrennungen.

(RP)
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