Abend der Tränen

Meine Familie verbrachte Heiligabend 1945 im Lager Friedland. Unser Zuhause war ein Etagenbett mit Strohsäcken. Im Lager war ein Weihnachtsbaum aufgestellt, und an Heiligabend sangen alle mit Inbrunst "Stille Nacht".

Alle weinten oder hatten Tränen in den Augen. Selbst mein Vater, den ich bis zu seinem Tode nie weinen sah, war ergriffen und tief bewegt. Wir waren alle vereint in der Sorge, wie die Zukunft aussehen würde nach dieser großen Katastrophe. Wilfried Proff, Mönchengladbach

(RP)
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