Niederländischer Prinz im Koma Friso hat schwere Hirnschäden erlitten
Düsseldorf · Eine Woche nach dem schweren Unfall des niederländischen Prinzen Friso sind weitere Details zu seinem Gesundheitszustand in einer Pressekonferenz bekannt gegeben worden. Seine Ärzte bezweifeln, dass er wieder aus dem Koma erwachen wird.
Nun haben sich seine Ärzte in einer Pressekonferenz zum Zustand des Prinzen geäußert. Dr. Wolfgang Koller, der Leiter der traumatologischen Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik, sagte, dass sein Patient schwere Schäden im Gehirn erlitten habe, da es zu lange unterversorgt war. Es sei möglich, dass er nie wieder aus dem Koma aufwachen werde.
Der Sohn der niederländischen Königin Beatrix hatte am vergangenen Freitag nach der Lawine in dem Skiort Lech 20 Minuten abseits der Piste unter den Schneemassen begraben gelegen. Vermutlich hatte er wegen Sauerstoffmangels einen Herzstillstand erlitten, bevor er gefunden und wiederbelebt werden konnte. Die Reanimation dauerte nach den Worten von Koller 50 Minuten, das sei "sehr, sehr lange, man kann auch sagen, zu lange".
Falls er aus dem Koma erwachen sollte, könne seine Rehabilitation Monate oder gar Jahre dauern. Frisos Familie suche nun nach einer geeigneten Reha-Einrichtung. Die neuen Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung des Prinzen, die am Donnerstag erstmals durchgeführt werden konnte. Dabei zeigt sich, dass der Sauerstoffmangel massive Schäden am Gehirn verursacht habe.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Hotelbesitzer, der Johan Friso bei der Skifahrt begleitete, wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Der Hotelier konnte sich aus der Lawine retten, weil er im Gegensatz zu Friso einen sogenannten Lawinen-Airbag trug, dessen aufblasbare Kammern Skifahrer an der Schneeoberfläche halten. Unklar ist bislang, wodurch die Lawine ausgelöst wurde, dies soll noch durch einen Sachverständigen geklärt werden.