Verliebt, getrennt, verlobt, verheiratet Kates und Williams langer Weg ins Eheglück

London/Berlin (RPO). Wenn zwei Menschen sich verlieben, dann trennen und bald darauf doch wieder feststellen, dass es ohne einander nicht geht, dann wird das im Englischen eine "On-off"-Beziehung genannt. Auch der britische Prinz William und seine Verlobte Kate Middleton, die in genau drei Monaten in London heiraten werden, haben diese Erfahrung gemacht.

Kate und ihr Prinz - endlich verlobt!
9 Bilder

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Ebenso überraschend, wie die bürgerliche Millionärstochter 2007 nach mehrjähriger Beziehung plötzlich aus dem Rennen schien als mögliche Verlobte des Thronfolgers, war sie wenige Wochen später schon wieder an dessen Seite.

Begonnen hatte die Geschichte von William und Kate als Studentenliebe. Sie lernten sich 2001 an der Universität im schottischen St. Andrews kennen, wo beide Kunstgeschichte studierten.

"Wir waren erst mal über ein Jahr lang Freunde, und von da aus hat es sich entwickelt, wir haben mehr Zeit miteinander verbracht, hatten Spaß", erinnerte sich William im November in ihrem ersten gemeinsamen Fernsehinterview, unmittelbar nach Bekanntgabe ihrer Verlobung.

Aus Freundschaft wurde Liebe

Sie hätten den gleichen Sinn für Humor, betonte er, während Kate mit dem Gerücht aufräumte, sie habe schon als junges Mädchen ein Bild von William in ihrem Zimmer aufgehängt. "Das hätte er gern. Ich hatte den Levis-Typen an der Wand, kein Bild von William, es tut mir leid", sagte Kate, die zuvor kein einziges Interview gegeben hatte.

Mit zwei weiteren Mitbewohnern teilten sich die beiden in St. Andrews eine Studenten-WG. Sie seien als Freunde zusammengezogen, betonte William. Dann verliebten sie sich. Der künftige Monarch kochte sogar für seine Flamme: "Als ich Kate beeindrucken wollte, habe ich versucht, diese tollen Mahlzeiten zuzubereiten", aber meistens sei nur etwas angebrannt, oder übergekocht, scherzte er.

Eine Zeit lang konnten die beiden Verliebten ihre Beziehung relativ ungestört genießen, weil es ein entsprechendes Abkommen zwischen dem Palast und der Presse für die Studienzeit von William gab. Um die Welt gingen 2005 dann die Bilder, die Kate an der Seite ihres Freundes und seines Vaters Prinz Charles beim Skiurlaub in Klosters zeigten.

Sie sei "ziemlich nervös" gewesen, als sie Williams Vater erstmals getroffen habe, erinnerte sich Kate im November. "Aber er ist sehr herzlich und freundlich, es hätte nicht einfacher sein können für mich."

Belagerung durch Fotografen

Die ersten Spekulationen um eine geplante Verlobung des Paares gab es bereits im Dezember 2006, als Kate von der königlichen Familie in die Elite-Akademie Sandhurst geladen wurde, um an der feierlichen Vereidigung von William zum Offizier teilzunehmen.

Von Fotografen wurde Middleton in der Folge zunehmend belagert. Vergleiche mit dem Medienhype um Williams Mutter Prinzessin Diana, die 1997 bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben kam, wurden laut. An ihrem 25. Geburtstag im Januar 2007 konnte Middleton ihr Haus in London wegen der Paparazzi nur unter Polizeischutz verlassen.

Sie reichte Beschwerde beim britischen Presserat ein. Auch Prinz William appellierte an die Medien, die Privatsphäre seiner Freundin zu respektieren, die damals als Einkäuferin für eine Boutiquenkette in London arbeitete.

Selbst für Kenner des Hofes überraschend folgte im April 2007 die Trennung der beiden - ohne dass dies damals offiziell kommentiert wurde. Neben dem Druck der Medien wurden in Medienberichten auch Williams zeitintensive Militärausbildung als Grund für das Auseinandergehen angeführt.

"Wir haben uns kurz getrennt", bestätigte William nun erstmals im November. "Wir waren sehr jung." Jeder habe ein wenig Raum für sich gebraucht. Middleton berichtete: "Zu dieser Zeit war ich nicht sehr glücklich, aber es hat mich zu einem stärkeren Menschen gemacht."

Trennung dauerte nur wenige Wochen

Nach der Trennung nahm die Boulevardpresse Middletons Familie aufs Korn und kritisierte unter anderem, dass Kates Mutter bei der Vereidigung von William Kaugummi gekaut und das Wort "Toilette" in Anwesenheit der Queen benutzt habe.

Obwohl Kate bei den Buchmachern nach der Trennung schnell zur Außenseiterin unter den möglichen Verlobten des Prinzen wurde, war die Trennung nicht von langer Dauer: Schon wenige Wochen später wurden die beiden wieder gemeinsam gesehen und traten dann auch wieder bei offiziellen Anlässen Seite an Seite auf. Eine anonyme Quelle sagte damals der "Sun": "Erst als sie einen Schritt zurück gemacht hatten, konnten sie sehen, was sie wirklich füreinander empfinden."

Dass sie zunächst Freunde gewesen seien, bevor sie ein Paar wurden, sei "ein riesiger Vorteil", zeigte sich William am Tag ihrer Verlobung überzeugt. Im Oktober machte er ihr bei einem Urlaub in Kenia einen Antrag und schenkte ihr den Verlobungsring seiner Mutter Diana.

"Es war sehr romantisch", schwärmte Middleton. Gerade hat die 29-Jährige, die sich von der Boulevardpresse auch schon den Spitznamen "Lady of Leisure" (Lady Freizeit) gefallen lassen musste, ihren Job im elterlichen Unternehmen aufgegeben - einem Versandhandel für Kinder-Party-Zubehör: Sie konzentriert sich nun ganz auf ihre Rolle als künftige Prinzessin.

(apd/pst)
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