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Niederländischer Prinz im Koma Kritik an Debatte um Sterbehilfe für Johan Friso

Köln · In den Niederlanden sorgt man sich weiter um Prinz Johan Friso, der mit schweren Hirnschäden im Koma liegt. Auch die Debatte um Sterbehilfe ist wieder neu entfacht. Lebensschützer kritisieren das als mangelndes Mitgefühl.

Februar 2012: Prinz Johan Friso liegt im Koma
15 Bilder

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Bis auf weiteres bleibt Prinz Friso auf der Intensivstation der Innsbrucker Uni-Klinik. Seine Familie muss nun entscheiden, ob und wann er in eine Reha-Klinik überwiesen wird. Der Prinz war von einer Lawine verschüttet worden, sein Gehirn blieb lange ohne Sauerstoff. Er musste reanimiert werden. Sein Fall heizt eine Diskussion über mögliche Sterbehilfe für solche schweren Fälle an.

Empört reagieren darauf Gegner der Sterbehilfe. "Ich bin erschrocken, dass derzeit ein ganzes Land schamlos über eine mögliche Sterbehilfe für den Prinzen Johan Friso diskutiert, der seit einem Lawinenunglück im Koma liegt. Echtes Mitgefühl sieht anders aus", sagte die Bundesvorsitzende der "Aktion Lebensrecht für Alle" (ALfA), Claudia Kaminski.

Sie kritisieren auch die geplante Eröffnung einer "Sterbeklinik" und die Einführung "mobiler Sterbehelfer" in den Niederlanden. Von der Klinik, die Anfang März in Den Haag eröffnet werden soll, dürfe keine Signalwirkung für Deutschland ausgehen, mahnte die ALfA.

Kaminski appellierte an Politiker und Repräsentanten der Ärzteschaft, gegen jede Form aktiver Sterbehilfe und den ärztlich assistierten Suizid anzugehen. "Sowohl vor dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte als auch als direkter Nachbar der Niederlande sind wir Deutsche heute besonders gefordert, dem fehlgeleiteten Verständnis von Autonomie in den Niederlanden ein klares Bekenntnis zur wahren Humanität entgegenzusetzen", so Kaminski.

Eine Gesellschaft, "in welcher der Tod bestellt und geliefert werden kann", verliere auf Dauer ihr menschliches Antlitz.

Wenn Politik und Ärzte-Vertreter nicht wollten, dass Deutschland demnächst ähnliche öffentliche Debatten habe, müsse jetzt gehandelt werden. Dazu gehöre auch, dass Palliativmedizin und Hospizarbeit weiter ausgebaut werden. Zudem gehe es um Verbesserungen für eine menschenwürdige Pflege. "Mit jedem Tag, der hier tatenlos vergeht, kommen wir niederländischen Verhältnissen näher", sagte Kaminski.

(KNA)
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