New Adele verweigert Streaming-Diensten ihr neues Album

New · York (dpa) Kunden von Musik-Streamingdiensten müssen sich das neue Album von Superstar Adele vorerst woanders besorgen: Die Sängerin und ihr Management haben beschlossen, "25" nur auf CD oder als Download zu verkaufen. Adele folgt damit dem Vorbild von Taylor Swift, die vor einem Jahr ihr Hit-Album "1989" medienwirksam dem Streaming-Marktführer Spotify vorenthielt. Das trieb den CD-Absatz in die Höhe.

Viele Adele-Fans wichen gestern auf illegale Kopien aus. In der Hitliste der Internetseite "The Pirate Bay", die illegale Downloads misst, schoss "25" umgehend an die Spitze und überholte den Spitzenreiter Major Lazer. Die Streaming-Anbieter hatten schon im Fall von Taylor Swift gewarnt, die Musiker könnten ihre Fans wieder in die Piraterie treiben.

Swift war vor allem die werbefinanzierte Gratis-Variante von Spotify ein Dorn im Auge. Bei Apple Music, das keine kostenlose Version hat, machte sie "1989" später verfügbar. Adele boykottiert bei "25" das Streaming, bei dem die Musik aus dem Netz abgespielt wird, generell. Nur die neue Single "Hello" ist bei den Online-Diensten verfügbar, neben den beiden Vorgänger-Alben.

Adele kann es sich aber ähnlich wie Taylor Swift leisten, die Fans zur Kasse zu bitten: Schon die Popularität von "Hello" zeigte, dass das Album ein Hit wird. Seit Jahren gibt es eine heftige Diskussion darüber, ob die Streamingdienste für die Musiker nicht zu wenig Geld abwerfen. Die Anbieter verteidigen sich mit dem Argument, auf lange Sicht könnten stetige Zahlungen aus dem Streaming sogar mehr Geld bringen als der Geldregen zum CD-Start. Zahlen, die das belegen, gibt es aber bisher nicht, auch weil das Geschäftsmodell noch relativ neu ist.

(RP)
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