Berlin "Aktion Mensch" setzt im Jubiläumsjahr auf Integration

Berlin · Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens will die Sozialorganisation "Aktion Mensch" die Idee der Inklusion in Deutschland weiter voranbringen. Mit der neuen Förderaktion "Noch viel mehr vor" sollen kleine lokale Projekte unterstützt werden, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen.

Umfragen zeigten, dass mehr als 90 Prozent der Deutschen die Inklusion wollen, aber nur 14 Prozent hätten häufig Kontakt zu Behinderten, erläuterte "Aktion Mensch"-Vorstand Armin von Buttlar zum Auftakt des Jubiläumsjahres gestern in Berlin. "Da haben wir noch sehr viel zu tun." Ulla Schmidt, Bundestagsvize und Aufsichtsratsmitglied der "Aktion Mensch", ergänzte: "Es ist normal, verschieden zu sein. Das zu akzeptieren, muss ein Land lernen."

Die Sozialorganisation war im Jahr 1964 unter dem Namen "Aktion Sorgenkind" gegründet worden. Durch Fernsehsendungen wie "Der Große Preis" wurde sie populär, im Jahr 2000 erfolgte die Umbenennung. Seit ihrer Gründung hat die "Aktion Mensch" rund 3,5 Milliarden Euro Fördergelder vergeben, allein 2012 wurden mehr als 6500 Projekte unterstützt.

Wie wichtig die Arbeit ist, erklärte der Münchner Ferdinand Schießl auf der Jubiläumsveranstaltung. Kurz vor seinem zweiten Geburtstag erkrankte Schießl an Kinderlähmung, verbrachte viele Jahre im Krankenhaus. Heute lebt er in einer eigenen Wohnung, mit einer 24-stündigen Assistenz. Er sagt über die "Aktion Mensch": "Ich verbinde damit einfach ein neues Leben."

(das)
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