Klipphausen Große Trauerfeier für Anneli

Klipphausen · Das Verbrechen hat die kleine Gemeinde erschüttert, viele suchen Trost.

Für die entführte und ermordete Anneli plant die evangelische Kirchengemeinde, in der ihre Familie Mitglied ist, am 29. August eine Trauerfeier im sächsischen Sora: Der Pfarrer von St. Afra in Meißen, Bernd Oehler, bereitet sie vor. Bestattet werde die 17-Jährige zu einem nicht bekannten Termin im Örtchen Sora, in dessen Nachbarschaft die Familie lebt. In der Kirche von Sora gibt es heute eine Andacht, im Pfarrhaus und der Frauenkirche Meißen brennen Kerzen für das Mädchen. "Viele Menschen suchen Trost, es herrschen tiefe Trauer und das blanke Entsetzen", sagt Christoph Rechenberg, Pfarrer in Sora.

Der letzte Beweis für die Identität Annelis liegt seit gestern vor: das positive DNA-Ergebnis. "Sie ist es", sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase. Auch nach der Obduktion der mutmaßlich von zwei Männern entführten und ermordeten Anneli steht die genaue Todesursache aber nicht fest. "Es sind weitere toxikologisch-chemische Untersuchungen notwendig, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden", teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit.

In den Haftbefehlen für die 39- und 61-jährigen Tatverdächtigen werde zwar davon ausgegangen, dass die 17-Jährige erdrosselt wurde. "Es kommen aber auch andere Möglichkeiten in Betracht", erklärte Haase. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor unter Berufung auf den Leitenden Staatsanwalt von "Strangulation mit einem Gurt" geschrieben. Die beiden Männer hatten Anneli vermutlich am vergangenen Donnerstag auf einem Feldweg nahe dem sächsischen Meißen in ihre Gewalt gebracht, als das Mädchen den Hund der Familie ausführte. Die verschuldeten Entführer wollten nach den bisherigen Ermittlungen 1,2 Millionen Euro erpressen. Eine Geldübergabe scheiterte am gewählten technischen Verfahren.

Nach tagelanger Suche mit rund 1200 Beamten, Hunden und Hubschrauber wurde am Montagabend die Leiche der Frau gefunden.

(dpa)
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