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Berlin Anwälte wollen Germanwings in den USA verklagen

Berlin · Nach der Trauerfeier für die 150 Germanwings-Toten tritt die Aufarbeitung der Katastrophe mit der Diskussion über Schadenersatz für die Hinterbliebenen in eine neue Phase. Der Rechtsanwalt Elmar Giemulla, der nach eigenen Angaben die Familien von mehr als 20 Absturzopfern vertritt, kündigte den Gang vor ein US-Gericht an, falls die Lufthansa den Angehörigen bei den demnächst beginnenden Gesprächen über einen Schadenersatz nicht genug entgegenkomme.

Giemulla sagte, sein Ziel sei es, auch einen "emotionalen Schadenersatz" zu erstreiten. Die Höhe der Zahlungen könne am Ende durchaus bei einer bis eineinhalb Millionen Euro pro Passagier liegen. "Die Opferfamilien brauchen sehr viel Geld, um ihr weiteres Leben zu gestalten ohne den Menschen, den sie verloren haben", betonte auch Opferanwalt Christof Wellens. "Für die Angehörigen ist eine angemessene, ja hohe Entschädigung sehr wichtig. Sie ist eine Stütze für die Familie im Alltag." Im Fall einer Familie, die er vertrete, hätten fünf Kinder die Eltern verloren.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sprach sich gegen ein Berufsverbot für depressive Piloten aus. "Ein höheres Risiko wäre es, wenn Anreize gesetzt werden, Depressionen zu verheimlichen", sagte er dem "Tagesspiegel". Depressionen seien eine weit verbreitete Krankheit, die meistens gut heilbar sei. "Deshalb sollten wir Betroffene ermutigen, sich dem Arzt gegenüber zu öffnen." Auch die ärztliche Schweigepflicht auszusetzen, hält er für keine gute Idee.

Die Germanwings-Maschine war am 24. März in den französischen Alpen zerschellt. Der Copilot wird verdächtigt, das Flugzeug bewusst zum Absturz gebracht zu haben.

(dpa)
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