Flüchtlingsdrama vor Lampedusa 111 Leichen geborgen, Dutzende Körper im Wrack

Rom · Nach der folgenschweren Flüchtlingskatastrophe vor der italienischen Insel Lampedusa sind insgesamt 111 Leichen geborgen worden.

"Aber das ist noch keine definitive Bilanz, weil Dutzende weitere Körper im Wrack des gesunkenen Bootes sind", sagte Innenminister Angelino Alfano am Freitag dem TV-Sender Canale 5.

Nur gut 150 der rund 500 Menschen an Bord des Schiffes konnten gerettet werden. Deshalb befürchten die Rettungskräfte, dass bei der Tragödie Hunderte Menschen ums Leben gekommen sind.

Die Bergungsteams setzten ihre Arbeit im Mittelmeer die gesamte Nacht über fort. Am Donnerstag hatte das Flüchtlingsboot vor der Nachbarinsel Isola dei Conigli Feuer gefangen und war gekentert.

Viele der afrikanischen Migranten an Bord konnten nicht schwimmen und sich nicht selbst in Sicherheit bringen. Für Freitag hatte Italien einen Tag der Staatstrauer ausgerufen. Vielerorts sollte es Schweigeminuten geben; auf Lampedusa blieben die Geschäfte geschlossen.

(dpa)
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