Schneechaos in den Alpen 15.000 Menschen übernachten in Notunterkünften

Chambéry · Etwa 15.000 Reisende haben in Frankreich wegen verschneiter Straßen die Nacht zu Sonntag in Notunterkünften verbracht. Wer es in eine der Unterkünfte schaffte, hatte noch Glück: Manche Urlauber mussten die Nacht über bei strenger Kälte im Auto ausharren.

 Auf den Straßen ging es weder vorwärts noch rückwärts.

Auf den Straßen ging es weder vorwärts noch rückwärts.

Foto: dpa, mpc

In den Alpengebieten der Savoyen kamen nach Angaben der Präfektur etwa 15.000 Fahrzeuge nicht mehr vom Fleck. Betroffen waren viele Urlauber und Wochenendausflügler.

In zahlreichen Gemeinden wie Albertville, Chambéry, Moutiers oder Aix-les-Bains wurden Notunterkünfte eingerichtet. Unklar blieb zunächst, wie viele Reisende die eisige Nacht in ihren Fahrzeugen verbrachten.

Innenminister Bernard Cazeneuve hatte am Samstag zu größter Vorsicht aufgerufen und an Autofahrer appelliert, geplante Reisen in die Schneeregion nach Möglichkeit zu verschieben. Menschen, die sich bereits in die Alpen unterwegs waren, wurden aufgefordert, so früh wie möglich anzuhalten und eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.

Im Westen des Landes gab es heftige Stürme. Der Hafen von Calais musste am Samstag für einige Stunden den Schiffsbetrieb einstellen. Bei Böen im Ärmelkanal mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometer pro Stunde wurde der Fährverkehr nach Großbritannien vorübergehend eingestellt.

Auch in Deutschland hatte das Wetter Auswirkungen: Wegen des Wintereinbruchs ist der Betriebsablauf am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main gestört.

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Von den für Sonntag 939 geplanten Flügen seien 20 annulliert worden, berichtete der Flughafenbetreiber Fraport. Zudem komme es zu Verspätungen von durchschnittlich 30 Minuten je Maschine. "Wenn es keine weiteren Schneefälle gibt, wird sich die Lage spürbar entspannen. Es wird schon ruhiger", sagte ein Flughafensprecher.

Zu Verzögerungen kam es den Angaben zufolge, weil die Start- und Landebahnen geräumt werden musste und die Flugzeuge enteist werden müssen. Der Flughafen empfahl Passagieren, sich vor Reisebeginn zu informieren und genug Zeit für die Anreise zum Airport einzuplanen.

(dpa)
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