Flüchtlingsdrama in Mali 16.000 Menschen fliehen vor der Gewalt

Addis Abeba/Bamako · Wegen andauernder Kämpfe der Streitkräfte mit Tuareg-Rebellen im westfrikanischen Mali sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bereits über 16.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen. Allein seit vergangenem Freitag hätten mehr als 4000 neue Flüchtlinge in Mauretanien Zuflucht gesucht, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag in Göttingen.

Bei den Dogon in Mali
5 Bilder

Bei den Dogon in Mali

5 Bilder

Viele andere Bewohner vor allem aus dem Norden Malis seien in den vergangenen Wochen nach Niger und Burkina Faso geflohen. Der Sender Radio France International berichtete auch von mindestens 5000 Flüchtlingen, die die Grenze nach Algerien überquert hätten. "Vor allem Frauen und Kinder fliehen vor den Kämpfen zwischen Tuareg-Rebellen und regulären Soldaten sowie vor Übergriffen der Konfliktparteien", sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.

"Dringend benötigen diese Flüchtlinge mehr humanitäre Betreuung, da die örtlichen Einrichtungen mit der Versorgung der vielen Hilfe suchenden Flüchtlinge überfordert sind", erklärte Delius. Die Organisation befürchtet, dass der Exodus der Zivilbevölkerung noch weiter zunehmen wird, da kein Ende des bewaffneten Konfliktes absehbar ist.

Die Zusammenstöße zwischen Regierungssoldaten und Rebellen der Tuareg-Freiheitsorganisation "Nationale Bewegung für die Befreiung des Azawad" (MNLA) waren vor drei Wochen neu aufgeflammt. Beide Seiten berichten seither von militärischen Erfolgen. Die Armee Malis hatte am Wochenende erklärt, 20 Tuareg-Kämpfer getötet zu haben, während die MNLA behauptete, die Regierungssoldaten aus strategisch bedeutsamen Positionen im Norden Malis vertrieben zu haben.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort