"Rammasun" 20 Tote durch Taifun auf den Philippinen

Manila · Der Taifun "Rammasun" hat auf den Philippinen für ein großes Chaos gesorgt. Strommasten und Bäume sind umgerissen worden und einige Ortschaften stehen unter Wasser. Bei dem Sturm kamen mindestens 20 Menschen ums Leben. Die Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Manila wird jedoch weitgehend verschont.

So hat Taifun "Rammasun" die Philippinen getroffen
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Der Taifun "Rammasun" hat auf den Philippinen nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen in den Tod gerissen und Schäden angerichtet. Die Hauptstadt Manila mit ihren zwölf Millionen Einwohnern verschonte der Wirbelsturm am Mittwoch aber durch eine Kursänderung weitgehend. In vielen Gegenden fiel der Strom aus. Knapp eine halbe Million Menschen brachten sich vor dem Sturm in Sicherheit.

"Rammasun" erreichte Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde, in Böen sogar 185 Kilometer pro Stunde. Auf seinem Weg durch die Philippinen riss er Bäume und Strommasten um und deckte Dächer in Manila ab. Behörden und Schulen wurden geschlossen. Auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt wurde nach Angaben eines Managers der linke Flügel einer Boeing 777 der Fluggesellschaft Singapore Airlines beschädigt, als Windböen die Maschine gegen eine Brücke stießen. Dabei wurde aber niemand verletzt.

Der Bürgermeister von Manila, Joseph Estrada, sagte, er sei darüber erleichtert, dass aus der Hauptstadt keine Toten gemeldet worden seien. Der Taifun habe die Stadt nur gestreift;in einem Elendsviertel riss er Hütten um. 1000 Einwohner wurden von dort weggebracht. "Es war wie eine Übung", sagte Estrada. "Wir haben die Menschen aus gefährdeten Gebieten an der Küste weggeholt, ob sie wollten oder nicht."

Am Mittwoch galten noch immer drei Fischer in Catanduanes nahe der nordöstlichen Provinz Albay als vermisst. Dort war der Taifun am späten Dienstagabend auf Land getroffen. In Gegenden, in denen die Strom- und Telekommunikationsleitungen unterbrochen wurden, lagen zunächst keine näheren Angaben zu Schäden vor.

Mehr als 423 000 Menschen flüchteten sich in Notunterkünfte, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Erinnerungen an die massive Zerstörung durch Taifun "Haiyan" im vergangenen November veranlassten viele Dorfbewohner, sich auf Drängen der Behörden zügig in Sicherheit zu bringen. "Haiyan" hatte mindestens 6300 Menschen das Leben gekostet. Noch immer gelten mehr als 1000 Menschen als vermisst.

Der Taifun "Rammasun" zog am Mittwoch abgeschwächt in Richtung Nordvietnam oder der chinesischen Insel Hainan weiter, wie der Meteorologe Jori Loiz sagte. Der Sturm könnte bei seinem Weg über das Südchinesische Meer wieder an Stärke gewinnen, erklärte er.

"Rammasun" ist das thailändische Wort für Gott des Donners. Er war der siebte Taifun, der dieses Jahr die Philippinen traf. Die Inselgruppe wird jedes Jahre von gut 20 Wirbelstürmen getroffen.

(ap)
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