Syrien 30 Zivilisten bei Luftangriffen getötet

Damaskus · Hunderttausende Menschen sind in der nordsyrischen Stadt Aleppo eingeschlossen. Bei neuen Luftangriffen starben viele Zivilisten. Kurdische Einheiten stellten der Terrormiliz IS ein Ultimatum.

 In der Stadt Aleppo im Norden Syriens kamen bei Luftangriffen mindestens 15 Menschen ums Leben.

In der Stadt Aleppo im Norden Syriens kamen bei Luftangriffen mindestens 15 Menschen ums Leben.

Foto: afp

Bei Luftangriffen auf Rebellengebiete in Syrien sind mindestens 30 Zivilisten getötet worden. In der umkämpften Stadt Aleppo im Norden des Landes seien wenigsten 15 Menschen ums Leben gekommen, als Hubschrauber der Regierung mehrere Stadtteile attackierten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ein Bombardement unbekannter Herkunft in der nordwestlichen Provinz Idlib tötete weitere 15 Unbeteiligte.

Aufständische sprengen Tunnel

Aktivisten in Aleppo berichteten, Aufständische hätten einen Tunnel unter einem Gebäude der Verkehrspolizei gesprengt. Dabei seien mehrere Regimekämpfer getötet worden. Das Haus sei eingestürzt. Aleppo ist seit Beginn des Bürgerkriegs heftig umkämpft und seit Mitte 2012 geteilt: Der Westen der Stadt wird von der Regierung gehalten, der Osten von Aufständischen.

Vor einigen Tagen hatten Regimetruppen die wichtigste Nachschubroute der Rebellen gekappt. Bis zu 300.000 Menschen sind nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter in den östlichen Vierteln der Stadt eingeschlossen. Ihnen droht nun eine längere Belagerung.

Kurden stellen IS Ultimatum

Kurdische Kämpfer setzten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ein Ultimatum, sich aus der belagerten nordsyrischen Stadt Manbidsch zurückzuziehen. Die Dschihadisten hätten 48 Stunden Zeit, Gebiete unter ihrer Kontrolle kampflos zu räumen, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie berief sich dabei auf eine Mitteilung der kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens (DFS), die von den USA unterstützt werden.

Das Ultimatum solle das Leben von Zivilisten in der Stadt schützen, die bei Kämpfen einer großen Gefahr ausgesetzt wären. Erst zwei Tage zuvor waren Aktivisten zufolge 56 Unbeteiligte bei einem Luftangriff der US-geführten Militärkoalition nahe Manbidsch ums Leben gekommen. Unter den Opfern sollen auch elf Kinder gewesen sein.

Manbidsch von hoher Bedeutung für den IS

Manbidsch ist für den IS strategisch von Bedeutung, weil über die Stadt eine wichtige Nachschubroute aus der Türkei verlief. Dem Zentralkommando der USA zufolge ist ein "bedeutender Teil" der Stadt unter kurdischer Kontrolle, darunter auch das Hauptquartier des IS.

(sb/dpa)
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