Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen ehemaligen Landrat ein
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Bergungsarbeiten 300 Leichen in gesunkenem Flüchtlingsboot vermutet

Rom · Vor Libyen ist das im April 2015 gesunkenes Flüchtlingsboot geborgen worden. Es werden noch bis zu 300 Leichen in dem Wrack vermutet.

Das Bootsunglück aus dem April 2015 gilt als die wohl schlimmste Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer. Bislang war auf Basis von Zeugenaussagen vermutet worden, dass sich ungefähr 700 Menschen an Bord des Schiffs zum Zeitpunkt des Kenterns befunden haben könnten. Nach der Katastrophe vom 18. April 2015 wurden bereits rund 170 Leichen geborgen. Nur 28 Menschen hatten überlebt.

Im geborgenen Wrack werden nach Expertenangaben bis zu 300 Leichen vermutet. Das gab die italienische Marine am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Ansa bei einer Pressekonferenz auf Sizilien bekannt. Die genaue Todeszahl sei sehr schwer zu schätzen, sagte die Experten. In einer komplexen Operation hatten Suchmannschaften die Überreste aus fast 400 Metern Tiefe Anfang der Woche an die Oberfläche geholt und das Wrack für Untersuchungen nach Sizilien gebracht.

Die Bergung eines Fischerboots dieser Größe in einer solchen Tiefe habe es so noch nicht gegeben, sagte Konteradmiral Pietro Covino laut Ansa. Regierungschef Matteo Renzi bedankte sich über Facebook bei den Verantwortlichen für die Arbeit der letzten Monate. Das Wrack soll nun genauer untersucht und die Leichen identifiziert werden.

Beim neuerlichen Kentern eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Libyens kamen mindestens zehn Frauen ums Leben. Mehr als 220 Menschen wurden bei unterschiedlichen Rettungsaktionen im Kanal von Sizilien in Sicherheit gebracht, wie die italienische Küstenwache am Donnerstag mitteilte. Fast 1300 Flüchtlinge hatten die Rettungsmannschaften noch am Mittwoch aufgegriffen.

Während der Flüchtlingszustrom nach Griechenland nach der Schließung der Balkanroute und im Zuge des Abkommens der EU mit der Türkei zurückging, steigt die Zahl der Bootsflüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien gelangen wollen. Nach jüngsten Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die zuletzt am Sonntag aktualisiert wurden, kamen in diesem Jahr bislang 2888 Menschen im Mittelmeer ums Leben oder gelten als vermisst.

(rent/dpa)
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