Unglück in China 65 Menschen sterben bei Explosion in Fabrik

Kunshan · Nach der verheerenden Explosion in einer Fabrik im Osten Chinas ist die Zahl der Todesopfer auf 75 gestiegen. 185 Verletzte seien weiter in Behandlung, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua am Montag.

Dutzende Tote bei Explosion in chinesischer Fabrik
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Dutzende Tote bei Explosion in chinesischer Fabrik

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Nach dem Unglück, das sich am Samstag in Kunshan nahe Shanghai ereignet hatte, war zunächst von 71 Toten die Rede gewesen. Viele Arbeiter erlitten schwere Verbrennungen oder Rauchvergiftungen. Die Industrieanlage wurde durch die Explosion teilweise zerstört. Das Unternehmen Zhongrong Metal Products Co. stellte dort unter anderem Autoteile für US-Unternehmen wie General Motors her. Die Detonation wurde offenbar durch Staub ausgelöst, der beim Polieren von Metall entstand und mit großer Hitze oder offenem Feuer in Berührung kam. Die chinesischen Behörden warfen den Betreibern der Fabrik am Montag eine Missachtung der Sicherheitsvorschriften vor. Es sei kein System zum Absaugen des Staubs installiert gewesen, sagte der Leiter der chinesischen Arbeitsaufsicht, Yang Dongliang.

Zudem seien die Arbeitsplätze zum Schichtwechsel nicht ausreichend gesäubert worden, was zu einer erhöhten Staubbildung geführt habe. Bei Arbeitsunfällen wurden in China laut Statistikbehörde allein im vergangenen Jahr fast 70.000 Menschen getötet. Einem Medienbericht zufolge wurden nach dem Unglück in Kunshan fünf Unternehmensvertreter festgenommen. Am Wochenende hatte bereits die in den USA ansässige Organisation China Labor Watch erklärt, das Unglück sei "das Resultat laxer Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz". Zudem wies sie GM eine Mitverantwortung zu. Der US-Autobauer wies die Vorwürfe allerdings zurück. Zhongrong sei ein Subunternehmen von Dicastal, einem weltweit agierenden Zulieferer, erklärte GM. Die direkten Zulieferer müssten dafür sorgen, dass auch bei ihren jeweiligen Sublieferanten die jeweiligen nationalen Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsstandards eingehalten würden.

(dpa)
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