Franziskus hat schon getwittert 7 Millionen Tweets zur Papstwahl

Bonn · Habemus Papam - Die Papstwahl war am Mittwoch das beherrschende Thema bei Twitter. Insgesamt brachte der Tag über sieben Millionen Tweets zu dem Thema, wie der Anbieter mitteilte. Nachdem der Argentinier Jorge Mario Bergoglio als neuer Papst Franziskus vorgestellt wurde, habe die Aktivität der Twitter-Nutzer mit 130.000 Mitteilungen pro Minute ihren Höhepunkt erreicht. Allein die Nachricht "HABEMUS PAPAM FRANCISCUM" vom offiziellen Vatikan-Konto "@pontifex" wurde mehr als 68.000 Mal von anderen Nutzern wiederholt.

Der erste Tag im Amt von Franziskus
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Nicht nur auf Twitter, sondern auch auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. "ALELUYA!!! DIOS BENDIGA A NUESTRO PAPA FRANCISCO!!" Halleluja!!! Gott segne unseren Papst Franziskus!!! - lautet einer der ersten Einträge auf der Facebook-Seite von "Cardenal Jorge Bergoglio". Innerhalb kürzester Zeit erhöht sich die Zahl der Nutzer, die den "Gefäll-mir-Button" klicken, von etwa 40.000 auf 77.070. Am Mittwochmorgen (Stand: 7.30 Uhr) waren es bereits über 130.000.

@pontifex twittert wieder

Auch die Medienverantwortlichen des Vatikans hatten die sozialen Netzwerke am Mittwochabend im Blick. Kaum waren die Worte "Habemus Papam" verklungen hieß es auf dem Twitter-Account des Papstes nicht länger "Sede Vacante", sondern wieder "Pontifex". Der erste Tweet von @pontifex um 20.33 Uhr lautete "HABEMUS PAPAM FRANCISCUM". Über einen Twitter-Account verfügt auch "Jorge M. Bergoglio" - wer die Textbotschaften sendet, ist jedoch zweifelhaft; mancher Tweet mutet wenig seriös an.

Bereits wenige Sekunden nach der Wahl reagierte die Internet-Enzyklopädie Wikipedia: Wer nach Bergoglio suchte, wurde automatisch zum Eintrag von Franziskus weitergeleitet. Allerdings konnte das eine Weile dauern. "Aus den Servern von Wikipedia steigt weißer Rauch auf", zwitscherte daraufhin ein Twitter-Nutzer.

Kurz vor der Bekanntgabe des Namens hatte eine andere Meldung für Aufregung gesorgt. Der Twitter-Account des als Mitfavoriten gehandelten Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson aus Ghana sei gesperrt, meldeten verschiedene Medien. Für manch einen lag daraufhin nahe, dass Turkson der neue Papst sei.

Vergleichsweise unaufgeregt zeigte sich nach Erscheinen des weißen Rauchs der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: "Gottes guter Geist hat der Kirche in einem kurzen Konklave einen neuen Papst geschenkt. Ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche", twitterte er.

Als erster Konklave-Teilnehmer beendete Kardinal Christoph Schönborn (68) die mediale Sendepause. "Gleich ist es soweit ...", twitterte der Wiener Erzbischof am Mittwoch kurz vor Bekanntgabe des neuen Papstes und schob mit der offiziellen Verkündigung hinterher: "Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires ist Papst!!!" - Während der Papstwahl war jede Kommunikation der Kardinäle mit der Außenwelt strikt untersagt.

Ein Großteil der Twitter-Gemeinde reagierte auf die Wahl des neuen Papstes mit der üblichen Prise Humor. "Wetten laufen: Wann bezeichnet Peer Steinbrück den neuen Papst als "Clown"?, fragt @tobiasgillen. "Keine Bürgerbeteiligung bei Papstwahl!! Hunderttausend Menschen demonstrieren auf Petersplatz", meint ein anderer.

Wie für viele andere kam die Wahl Bergoglios auch für Argentiniens Staatspräsidentin Cristina Kirchner überraschend: Noch während der Bekanntgabe twitterte sie innenpolitische Botschaften.

Bergoglio alias Franziskus gab sich bei seinem ersten Auftritt den neuen Medien gegenüber aufgeschlossen: Von der Mittelloggia des Petersdoms aus segnete der frisch gewählte Papst die Menschen - explizit auch jene, die das Geschehen vom Fernsehen aus oder mit Hilfe neuer Technologien verfolgten.

HABEMUS PAPAM FRANCISCUM

(KNA/dpa/das)
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