Wegen Terrorverbindungen Bruder von Mohammed Merah zu 20 Jahren Haft verurteilt

Paris · Ein Gericht in Paris hat den Bruder des getöteten Angreifers einer jüdischen Schule und französischer Fallschirmjäger wegen Terrorverbindungen verurteilt.

Übersicht schwerer Terroranschläge in Frankreich
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Foto: ap

Der französisch-algerische Abdelkader Merah bekam am Donnerstag 20 Jahre Haft. Doch wurde er des Vorwurfs der Mittäterschaft bei den tödlichen Angriffen seines Bruders Mohammed Merah 2012 in der Region Toulouse nicht schuldig gesprochen.

Das Strafmaß erfolgte nach einem emotionalen Prozess wegen der Morde von Mohammed Merah an drei jüdischen Schulkindern, einem Rabbi und drei Fallschirmjägern. Die Anschläge waren die ersten einer Serie in Frankreich durch islamische Extremisten, die im eigenen Land zu solchen wurden.

Der Prozess war für Familien der Opfer die einzige Möglichkeit auf der Suche nach öffentlicher Gerechtigkeit, da Mohammed Merah 2012 von der Polizei getötet worden war. Der heute 35-jährige Abdelkader Merah wurde beschuldigt, seinen jüngeren Bruder radikalisiert zu haben. Er bestritt aber, diesem geholfen zu haben, die tödlichen Anschläge vorzubereiten. Richter Franck Zientara sagte, der Bruder habe zwar die gleichen Motive wie der Attentäter gehabt. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass er von den Zielen und Verbrechen Mohammed Merahs gewusst habe.

Der Attentäter hatte mit Al-Kaida nahestehenden Kämpfern in Pakistan trainiert und damals Vermittlern der Polizei gegenüber behauptet, die Tat im Namen des Terrornetzwerkes ausgeführt zu haben.

Ebenfalls schuldig gesprochen wurde ein 35-Jähriger Algerier wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und des Verkaufs von Waffen und Munition an Merah. Er muss 14 Jahre ins Gefängnis.

(felt/sbl)
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