Vater des Newtown-Mörders "Wünschte, mein Sohn wäre nie geboren"

New York · Der Vater des Amokläufers von Newtown hat bedauert, dass sein Kind überhaupt zur Welt gekommen ist. Sein Sohn Adam Lanzer tötete Ende 2012 an der Sandy Hook Grundschule 27 Menschen und sich selbst mit einem Sturmgewehr. Unter den Opfern waren vor allem Kinder.

 Adam Lanza lief 2012 an der Sandy Hook Grundschule Amok.

Adam Lanza lief 2012 an der Sandy Hook Grundschule Amok.

Foto: ap, Uncredited

"Ich wünschte, er wäre nie geboren worden", sagte Peter Lanza dem Magazin "The New Yorker". Es war das erste Mal, dass er sich seit dem Amoklauf seines Sohnes öffentlich äußerte. Sein Sohn Adam erschoss 2012 kurz vor Weihnachten im US-Bundesstaat Connecticut 27 Menschen und sich selbst mit einem Sturmgewehr. Unter den Opfern waren 20 Kinder, sechs und sieben Jahre alt.

In sechs langen Interviews erzählt Lanza seine Geschichte

Peter Lanza hatte lange mit sich gerungen, aber am vergangenen Jahrestag des Amoklaufs fühlte er sich schließlich bereit, die Geschichte von sich und seinem Sohn zu erzählen. Sechs Interviews gewährte er dafür dem Journalisten Andrew Salomon vom "New Yorker". Er wolle mit seinen Informationen anderen Familien helfen, um vielleicht einen weiteren Amoklauf zu verhindern.

Lanza schildert in den Interviews ausführlich sein Verhältnis zu seinem Sohn und wie sich dessen Verhalten über die Jahre verändert hat. Als Kind sei Adam ein "normaler, schräger kleiner Junge" gewesen. Jedoch mit einigen Sonderlichkeiten: Erst im Alter von drei Jahren begann Adam zu sprechen, obwohl er schon lange vorher alles verstand. Außerdem sei er überempfindlich gegen jede Art von Berührung gewesen. Selbst die Schildchen in seiner Kleidung mussten deswegen entfernt werden. Außerdem soll er sich ständig die Hände gewaschen haben.

Den Gewaltausbruch sah keiner kommen

Sein Sohn sei auffällig gewesen und deshalb vielen Psychologen vorgestellt worden. "Es war eindeutig, dass etwas nicht stimmte" - aber kein Experte habe einen Gewaltausbruch erwartet, sagte Lanza.

Lanza geht davon aus, dass sein Sohn auch ihn getötet hätte, wenn er in der Nähe gewesen wäre. "Er hat viermal auf Nancy geschossen", sagte er über den Tod seiner Frau, von der er bereits vor der Bluttat geschieden war. "Eine Kugel für jeden von uns: Nancy, mich, seinen Bruder Ryan und sich selbst."

Er denke in jeder wachen Stunde an das, was sein Sohn getan habe. "Wie viel böser kann man sein. Und wie sehr verfluche ich mich dafür, dass er mein Sohn war? Sehr oft!"

(dpa)
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