AP-Fotografin in Afghanistan erschossen Das Motiv für Mord an Niedringhaus war Rache

Kabul · Das Motiv für den tödlichen Angriff auf die preisgekrönte deutsche AP-Kriegsfotografin Anja Niedringhaus in Afghanistan war offenbar Rache am Westen.

Der Polizist, der am Freitag die Schüsse auf Niedringhaus und ihre kanadische Kollegin Kathy Gannon abgegegeben hatte, habe den Tod von Verwandten bei einem Nato-Angriff rächen wollen, sagte der Polizeichef der Provinz Chost, Faisullah Ghyrat. Von anderer Seite wurde das zunächst nicht bestätigt.

Der Angreifer war unmittelbar nachdem er die Schüsse abgegeben hatte, festgenommen worden. Er habe beim Verhör ausgesagt, dass er die Ankunft der beiden westlichen Journalistinnen in dem streng abgeriegelten Gelände außerhalb der Stadt Chost gesehen und spontan entschieden habe zu schießen, sagte Ghyrat. Er habe sich von einem Untergebenen das Sturmgewehr geben lassen und das Feuer eröffnet.

Nach Angaben eines AP-Mitarbeiters vor Ort brüllte der Täter "Allahu Akbar" ("Gott ist groß"), als er schoss. Niedringhaus war auf der stelle tot, Gannon wurde dreimal an Handgelenken und Schulter getroffen und nach einer erfolgreichen Operation nach Kabul ausgeflogen. Sie war in stabilem Zustand.

(ap)
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