Afghanistan Taliban töten 14 Ausländer in Gästehaus in Kabul
Kabul · Bei einem Angriff von Taliban-Kämpfern auf ein Gästehaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter neun Ausländer.
Unter ihnen seien vier Inder, ein Amerikaner, ein Brite sowie ein Italiener; die Nationalitäten der anderen Opfer seien noch unbekannt, teilte die afghanische Regierung am Donnerstag mit. Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Anschlag. Es war der schwerste seit Beginn der "Frühjahrsoffensive" der Taliban im April.
Ghani sagte, die Terroristen und Feinde des Landes könnten die Beziehungen Afghanistans zu anderen Ländern auch durch solche Attentate nicht gefährden. Die UN-Mission in Afghanistan bezeichnete den Angriff als Gräueltat. Die Mitteilungen der Taliban, Opfer unter Zivilisten vermeiden zu wollen, klängen angesichts dieser Morde hohl.
Die Taliban hatten das Hotel am Mittwochabend angegriffen. Die Polizei konnte nach einer stundenlangen Geiselnahme 54 Menschen aus den Fängen der Angreifer befreien und die Attacke auf das Restaurant des Gästehauses am frühen Donnerstagmorgen beenden, wie es hieß. Sechs Menschen seien verletzt worden. Die afghanische Polizei teilte mit, bei der Schießerei mit den Sicherheitsleuten seien alle Angreifer getötet worden.
Unter den ausländischen Opfern sind sieben Männer und zwei Frauen, wie es hieß. Bei den fünf afghanischen Opfern - vier Männer und eine Frau - sei ein Polizist dabei.
Taliban bekennen sich zur Attacke
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Das Hotel sei als Ziel ausgewählt worden, weil in ihm Ausländer wohnten, unter anderem Amerikaner, teilte ein Taliban-Sprecher mit. Hotels in Kabul waren bereits in der Vergangenheit ein Ziel für die Taliban.
In dem Park Palace Hotel habe eine Feier zu Ehren eines Kanadiers stattgefunden, sagte ein Augenzeuge. Dann hätten Unbekannte das Restaurant gestürmt und das Feuer eröffnet. Zum Zeitpunkt des Angriffs seien Dutzende Menschen in dem Hotel gewesen.
Das Gebäude steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Anlagen der Vereinten Nationen und einem Krankenhaus. Es beherbergt sowohl Hotelzimmer als auch Wohnungen für dauerhaft in Afghanistan lebende Personen, darunter auch ausländische Entwicklungshelfer.
