Streit um Gebühren Isländischer Flughafen setzt Air-Berlin-Flieger fest

Reykjavik · Ein Flugzeug der insolventen Air Berlin darf auf Island nicht mehr abheben. Der Flughafen in Keflavik hat die Maschine festgesetzt. Der Grund soll eine offene Rechnung sein. Air Berlin weist die Vorwürfe zurück.

 Ein Flugzeug von Air Berlin (Symbolbild).

Ein Flugzeug von Air Berlin (Symbolbild).

Foto: dpa, pdz pat

Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin habe Flughafengebühren nicht gezahlt, teilte der Betreiber des internationalen Flughafens Keflavik, Isavia, in der Nacht zum Freitag mit. Der Rückflug nach Düsseldorf wurde gestrichen. Der Flughafen befindet sich unweit der Inselhauptstadt Reykjavik.

Die Gebühren seien bereits vor dem Insolvenzantrag von Air Berlin im August fällig gewesen, teilte Isavia weiter mit. Die Entscheidung, das Flugzeug jetzt nicht abheben zu lassen sei "die letzte Maßnahme, um die Bezahlung bereits erbrachter Dienstleistungen sicherzustellen".

Air Berlin wies die Forderung aus Island zurück. "Wir haben den Flughafen Keflavik aufgefordert, sein rechtswidriges Handeln umgehend zu beenden", teilte eine Sprecherin des Unternehmens unserer Redaktion mit. Air Berlin habe "sämtliche Rechnungen" bezahlt, die nach der Insolvenzanmeldung am 15. August 2017 angefallen seien. Frühere Forderungen müsse Isavia beim Insolvenzverwalter anmelden.

Darauf habe man den Flughafen Keflavik bereits mehrfach hingewiesen. "Das gegenwärtige Verhalten der Flughafengesellschaft ist nicht akzeptabel und geht zu Lasten der Passagiere der Air Berlin", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die rund 70 Passagiere des betroffenen Fliegers hätten trotz des Ausfalls allerdings noch in der Nacht Island verlassen können. Sie wurden umgebucht auf eine Maschine von Keflavik nach Berlin und erreichten dann von dort aus ihre Reiseziele.

Air Berlin hat seinen allerletzten Flug für den 27. Oktober angemeldet. Die Lufthansa übernimmt für voraussichtlich etwa 210 Millionen Euro 81 von 134 Flugzeugen und will bis zu 3000 Air-Berlin-Beschäftigte einstellen. Verhandlungen mit der britischen Easyjet, die 25 Flugzeuge übernehmen will, ziehen sich noch hin.

(wer)
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