Airbus-Absturz über dem Sinai Flug 9268: Gerüchte über ungewöhnliche Geräusche an Bord

Kairo/Moskau · Während in St. Petersburg die ersten Opfer des Flugzeugabsturzes über dem Sinai identifiziert worden sind, berichtet die Agentur Interfax darüber, dass ungewöhnliche Geräusche an Bord aufgezeichnet worden seine.

Flug 9268: Russische Maschine stürzt über dem Sinai ab - 224 Tote
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Russische Maschine stürzt über dem Sinai ab - 224 Tote

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Foto: afp, KD/EIS

Dabei berief sich die Agentur am Dienstag auf informierte Kreise in Kairo. Dort werden die Flugschreiber ausgewertet nach dem Absturz vom Samstag mit 224 Toten. "Vor dem Moment des Verschwindens der Maschine von den Radarschirmen sind Geräusche aufgezeichnet, die nicht charakteristisch sind für einen normalen Flug", zitierte die Agentur ihren Gesprächspartner. Kurz vorher habe es noch die normalen Gespräche zwischen Piloten und Lotsen gegeben ohne einen Hinweis auf Unregelmäßigkeiten.

An den gefundenen Rumpfteilen gab es nach diesen russischen Angaben keine Hinweise auf eine Beschädigung von außen. Auch US-Sicherheitsexperten hatten nach der Analyse von Satellitenfotos Medienberichten zufolge ausgeschlossen, dass die Maschine abgeschossen worden sein könnte.

Derweil sind die ersten neun Opfer des Flugzeugabsturzes in Russland identifiziert worden. Familienangehörige hätten die Toten wiedererkannt, sagte der stellvertretende Gouverneur von St. Petersburg, Igor Albin, am Dienstag russischen Nachrichtenagenturen. Bis alle Opfer identifiziert seien, könne es aber noch Wochen dauern.

Der Airbus A321-200 der russischen Gesellschaft Metrojet war am Samstag nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich in hoher Flughöhe offenbar auseinandergebrochen und abgestürzt. Alle 224 Menschen an Bord wurden getötet. Fast alle von ihnen waren Russen. Die Ursache ist noch unklar. Ein örtlicher Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat, der im Nordsinai aktiv ist, hatte behauptet, das Flugzeug abgeschossen zu haben. Russische Ermittler und einige Militärexperten halten das aber für kaum möglich.

Die US-Botschaft in Kairo wies ihre Mitarbeiter an, aus Sicherheitsgründen nicht auf die Halbinsel Sinai zu reisen, so lange die Absturzursache noch unklar ist. Der IS hat in der Gegend am Boden zahlreiche Anschläge verübt, vor allem gegen ägyptische Sicherheitskräfte.

(dpa)
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