Kein "nukleares Risiko" Explosion in französischem Atomkraftwerk Flamanville

Paris · In einem französischen Atomkraftwerk hat es eine Explosion gegeben. Nach Behördenangaben bestehe aber kein "nukleares Risiko". Nach französischen Medienberichten soll es fünf Verletzte geben.

Die Explosion ereignte sich im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville, aber außerhalb des atomaren Bereichs. Ein Verstrahlungsrisiko bestehe nicht, teilten die französischen Behörden am Donnerstag mit. Man habe aber vorsichtshalber den Reaktor 1 des AKW heruntergefahren. Nach Angaben des Präfekten des Departements La Manche, Jacques Witkowski, erlitten fünf Menschen eine leichte Rauchvergiftung.

Die französische Zeitung "Le Figaro" schreibt auf ihrer Webseite, die Explosion habe sich am Morgen um 10 Uhr ereignet. Französische Nachrichtenportal "Ouest France" berichtet, dass das Feuer im Maschinenraum ausgebrochen sei. "Es handelt sich um einen bedeutsamen technischen Vorfall, aber nicht um einen Atomunfall", sagte ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Am Mittag teilten die Behörden mit, dass der Brand gelöscht sei.

Das Atomkraftwerk Flamanville liegt in der nordfranzösischen Normandie am Ärmelkanal, rund 25 Kilometer von der Hafenstadt Cherbourg entfernt. In dem Akw stehen zwei Atomreaktoren, die 1985 und 1986 ans Netz gingen. Ein dritter wird dort gebaut. Er soll Ende 2018 in Betrieb gehen.

In Frankreich kommt es immer wieder zu Zwischenfällen in Atomkraftwerken. Das Land ist hochgradig vom Atomstrom abhängig: Die 58 Atomreaktoren liefern rund 75 Prozent des französischen Stroms. Ein 2015 verabschiedetes Energiewende-Gesetz sieht vor, dass dieser Anteil bis 2025 auf 50 Prozent gesenkt werden soll, unter anderem durch einen Ausbau erneuerbarer Energien.

(das/maxk/afp/Reuters)
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