Nach Serienmorden in Spanien Altenpfleger zu 127 Jahren Haft verurteilt

Madrid · Ein ehemaliger Mitarbeiter eines Altenpflegeheims ist in Spanien wegen der Tötung von elf Patienten zu einer Haftstrafe von 127 Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.

Das Landgericht im katalanischen Gerona sprach den 48-Jährigen am Freitag schuldig, in den Jahren 2009 und 2010 in einem Altenheim der Kleinstadt Olot neun Männer und zwei Frauen "grausam und heimtückisch" umgebracht zu haben.

Nach spanischem Gesetz wird der geständige Vila allerdings wohl höchstens 40 Jahre hinter Gittern verbringen müssen. Zudem soll er 369.000 Euro Entschädigung zahlen.

Die Opfer mussten Putzmittel trinken, bekamen eine Insulin-Überdosis oder einen tödlichen Medikamenten-Cocktail. Die Verteidigung hatte auf eine "psychische Störung" ihres Mandanten plädiert und behauptet, der Pfleger habe die alten Menschen aus Mitleid getötet, um diese von ihren Leiden zu befreien.

Der Angeklagte hatte zugegeben, in dem Heim "La Caritat" auch einen zwölften Bewohner vergiftet zu haben. Die Ermittler konnten jedoch nicht zweifelsfrei feststellen, ob der Betreffende umgebracht wurde oder eines natürlichen Todes starb. Bevor der Angeklagte die Stelle im Altenheim bekam, war er nach Berichten spanischer Medien mehr als 20 Jahre lang in psychiatrischer Behandlung gewesen.

(dpa/felt)
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