Kampf gegen IS-Terroristen Amal Clooney drängt UN-Sicherheitsrat zu Ermittlungen

New York · Gegen die Kämpfer der IS-Terrormiliz soll strafrechtlich ermittelt werden: Dafür setzt sich die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney ein – sie drängt die Vereinten Nationen dazu, das Weltstrafgericht für die Fälle zu beauftragen.

 Amal Clooney am 9. März in New York mit der ehemaligen IS-Geisel Nadia Murad.

Amal Clooney am 9. März in New York mit der ehemaligen IS-Geisel Nadia Murad.

Foto: rtr, LJ /KV

Gegen die Kämpfer der IS-Terrormiliz soll strafrechtlich ermittelt werden: Dafür setzt sich die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney ein — sie drängt die Vereinten Nationen dazu, das Weltstrafgericht für die Fälle zu beauftragen.

"Lasst den IS nicht mit einem Genozid davonkommen", sagte Clooney in New York am Donnerstag. Schockierend sei nicht nur die Brutalität des IS, sondern auch die passive Reaktion der Weltgemeinschaft darauf, sagte die britisch-libanesische Anwältin.

Clooney vertritt ehemalige Geiseln, die von IS-Kämpfern entführt und teils auch vergewaltigt wurden. Darunter ist auch die Jesidin Nadia Murad, die in Baden-Württemberg Zuflucht gefunden hatte.

"Die Opfer wollen Gerechtigkeit. Aber die Gerechtigkeit wird für immer außer Reichweite sein, wenn wir zulassen, dass die Beweise verschwinden, wenn Massengräber nicht geschützt werden, wenn medizinische Beweise verloren gehen, wenn Zeugen nicht länger zurückverfolgt werden können", sagte Clooney.

Weder der Irak noch Syrien, wo der IS Gebiete beherrscht, sind Mitglieder des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag. Das Weltstrafgericht kann Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in beiden Ländern deshalb nur verfolgen, wenn es vom UN-Sicherheitsrat dazu beauftragt wird.

Clooney rief Iraks Ministerpräsidenten Haider al-Abadi auf, den Sicherheitsrat mit einem Brief zu einer entsprechenden Abstimmung zu bewegen. Die mit dem Hollywood-Star George Clooney verheiratete Anwältin wird voraussichtlich im Sommer Zwillinge zur Welt bringen.

(isw/dpa)
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