Studie zum Glauben in den USA Amerikaner bevorzugen Patchwork-Religion

Denver (RPO). Nur einer Religion zu folgen, ist den meisten Amerikanern zu wenig. Sie suchen sich vielmehr das Beste aus mehreren Glaubensrichtungen zusammen und basteln sich daraus ihre ganz private Religion.

 Viele Autofahrer fühlen sich mit religiösen Symbolen im Auto sicherer.

Viele Autofahrer fühlen sich mit religiösen Symbolen im Auto sicherer.

Foto: ddp

Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie des Pew-Forums zu Religion und öffentlichem Leben, die in dieser Woche vorgestellt wurde. Oft werden dabei christliche Traditionen mit Bestandteilen asiatischer Religionen oder New-Age-Elementen vermischt.

Für viele Menschen in den USA sei das inzwischen normal, erklärte Alan Cooperman vom Pew-Forum. Der Religionssoziologe Michael Lindsay vergleicht dieses Vorgehen mit der Lieblingsmusik, die auf dem MP3-Player zusammengestellt wird. Genauso funktioniert das auch mit der Religion. "So wie wir unser iPhone personalisieren, personalisieren wir unser religiöses Leben", sagte Lindsay von der Rice University.

Eine große Rolle spielt bei den US-Amerikanern die Reinkarnation. Nahezu ein Viertel aller Befragten und 22 Prozent der Christen glauben laut der Studie daran. Wichtige Bestandteile der Religion sind auch der Glaube an die spirituelle Energie von Bäumen und Kristallen sowie die Astrologie.

Zugenommen hat dabei die Intensität, mit der sich die Amerikaner mit der Religion beschäftigen. Etwa die Hälfte der mehr als 4000 Befragten gab an, schon mal eine religiöse oder mystische Erfahrung erlebt zu haben. Das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 1962. Rund 30 Prozent erklärten sogar, sie hätten schon einmal das Gefühl gehabt, mit Verstorbenen in Kontakt zu treten. Und fast jeder Fünfte glaubt an die Anwesenheit von Geistern.

Auch bei den Gottesdiensten bleibt der Wunsch nach einer Mischung erhalten. Wie die Studie ergab, besucht ein Viertel der Amerikaner auch Veranstaltungen anderer Glaubensgemeinschaften.

(AP/pst)
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